Politik

Bundesregierung will Kontrolle über Spezialeinheiten bündeln

Die Bundesregierung hat den Aufbau einer neuen Behörde angekündigt, der sämtliche polizeilichen Spezialkräfte unterstehen sollen.
08.08.2017 17:04
Lesezeit: 1 min

Der Einsatz von Spezialeinheiten der Bundespolizei bei besonderen Gefährdungslagen soll künftig von einer neuen Stelle in Berlin aus koordiniert werden. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) eröffnete am Dienstag die neue Bundespolizeidirektion 11, in der alle Spezialkräfte gebündelt und unter einheitlicher Führung zusammengefasst werden, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

Dazu gehören die Spezialeinheit GSG9, die bei schwerer Gewaltkriminalität und Anschlägen eingesetzt wird, sowie die Abteilungen zum Schutz des Luftverkehrs und Einrichtungen im Ausland. De Maizière sprach von einem „großen Schritt für mehr Sicherheit in Deutschland“.

Der Minister hatte nach seinen eigenen Angaben die Entscheidung zum Aufbau der neuen Bundespolizeidirektion nach den Ereignissen vom Sommer 2016 getroffen. Damals gab es die ersten islamistischen Anschläge in Deutschland sowie den Amoklauf von München, bei dem ein Schüler neun junge Menschen und anschließend sich selbst tötete.

Scharfe Kritik am Vorgehen des Innenministers übte die Gewerkschaft der Polizei (GdP). De Maizière habe vergessen, im Bundeshaushalt Geld für die Ausstattung und sogar die Miete dieser neuen Stabsbehörde zu fordern, sagte GdP-Vizechef Jörg Radek den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Dienstag.

„Die neue Direktion ist über das Knie gebrochen und wird wohl über Jahre unfertig und im Aufbau bleiben“, sagte Radek. Innerhalb der Führungskräfte der Bundespolizei gebe es deshalb „erhebliche Irritationen“. Radek gab außerdem zu bedenken, dass bei Terrorangriffen zunächst die Polizeien der Länder zuständig seien.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Politische Unsicherheit: Warum Anleger jetzt Fehler machen
03.07.2025

Trumps Kurs schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten. Wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren und welche Fehler sie unbedingt vermeiden...

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung: Harsche Kritik der Wirtschaftsverbände
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Politik
Politik USA drosseln Waffenhilfe – Europa unter Zugzwang
03.07.2025

Die USA drosseln die Waffenhilfe für Kiew. Europa muss die Lücke schließen. Wie geht es weiter?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...