Angestellte der Deutschen Telekom in den USA sind über ihre Arbeitsbedingungen aufgebracht. Sie würden systematisch gedemütigt, berichtet die Gewerkschaft CWA (mehr hier). Anders als in Deutschland hätten die Angestellten der Telekom in den USA nicht das Recht, sich durch eine Gewerkschaft vertreten zu lassen, sagt die US-Gewerkschafterin Candice Johnson den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Das Unternehmen messe mit zweierlei Maß.
Zwar gingen die täglichen Demütigungen von US-Managern aus, doch das deutsche Unternehmen lasse dies zu, sagt Johnson. Und da es in den USA derzeit schwer sei, überhaupt einen Job zu finden, könnten die Arbeiter auch nicht so einfach kündigen. „Warum sollten die Angestellten darunter leiden, dass das Management sich weigert zu akzeptieren, dass sie eine Gewerkschaft wollen“, sagt die Gewerkschafterin.
Das Gesetz stehe in den USA auf Seiten der Arbeitgeber, sagt Johnson. Diese könnten die Angestellten, die keine Gewerkschaftsvertretung haben, aus jedem beliebigen Grund feuern, sogar ohne Grund. „Die Angestellten wollen Verbesserungen“, sagt die Gewerkschafterin. Sie hofft dabei auf die Unterstützung der Politik, und einige Kongressabgeordnete unterstützten die T-Mobile-Angestellten bereits. Denn bei einigen Geschäften benötigt die Telekom die Zustimmung der Aufsichtsbehörden, sagt Johnson.
Die Gewerkschafterin lobt die Zusammenarbeit mit der deutschen Gewerkschaft Verdi. Diese könne auch Druck auf die deutsche Regierung ausüben, die Hauptaktionär der Deutschen Telekom ist. Verdi-Chef Frank Bsirske nennt die Zusammenarbeit mit der US-Gewerkschaft „ein gelungenes Beispiel praktizierter Zusammenarbeit und Solidarität“.
Unterschiedliche Standards dürften nicht zugelassen werden, denn es drohe die Gefahr eines weltweiten Absenkens von Standards für alle, so der Verdi-Chef. „Aus diesem Grund ist der Kampf für eine faire Behandlung und das Recht auf gewerkschaftliche Organisierung bei T-Mobile USA auch unser Kampf“, sagt Bsirske.