Politik

US-Marine stoppt Einsätze ihrer Kriegsschiffe weltweit

Lesezeit: 2 min
22.08.2017 11:24
Die US-amerikanische Marine hat eine weltweite Einsatzpause für ihre Kriegsschiffe angeordnet.
US-Marine stoppt Einsätze ihrer Kriegsschiffe weltweit

Mehr zum Thema:  
Asien >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Asien  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach der neuerlichen Kollision eines US-Zerstörers mit einem Handelsschiff haben die USA am Montag eine weltweite Einsatzpause für ihre Marine verkündet, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Das Kampfschiff „USS John S. McCain“ war am frühen Montagmorgen östlich von Singapur mit einem Tankschiff kollidiert, seitdem wurden zehn US-Seeleute vermisst. Es ist der zweite Unfall eines US-Kriegsschiffes innerhalb von zwei Monaten. „Dieser Trend verlangt entschiedenere Maßnahmen“, erklärte US-Marine-Chef John Richardson am Montag.

„Ich habe daher eine weltweite Einsatzpause für unsere weltweite Flotte angekündigt“, teilte der Marine-Chef mit. „Ich möchte, dass unsere Flottenkommandeure mit ihren Befehlshabern zusammenkommen und sicherstellen, dass wir weltweit alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen ergreifen.“

Die „USS John S. McCain“ kehrte am Montag mit einem großen Loch in seiner Außenwand notdürftig in den Hafen von Singapur ein. Ein Einsatzteam aus drei Ländern suchte mit Schiffen und Flugzeugen nach den vermissten Seeleuten. Nach Angaben der US-Marine war der Lenkwaffenzerstörer am frühen Montagmorgen (05.24 Uhr Ortszeit, 23.24 Uhr MESZ) nahe der Straße von Malakka mit dem Handelsschiff „Alnic MC“ kollidiert.

Der Website Marine Traffic zufolge handelt es sich bei der „Alnic MC“ um einen unter liberianischer Flagge fahrenden Tanker, der für den Transport von Öl und Chemikalien im Einsatz ist. Der Tanker wiegt demnach mehr als 30.000 Tonnen.

An den Rettungsarbeiten beteiligten sich auch Schiffe und Hubschrauber aus Singapur, Indonesien und Malaysia. Wellengang und Dunkelheit am Montagabend erschwerten die Suche. Nach Einschätzung von Experten waren die Chancen, auf hoher See noch Überlebende zu finden, nur noch gering. Zudem ist das Suchgebiet nach Angaben der malaysischen Marine mehrere Dutzend Seemeilen groß.

An Bord des liberianischen Tankers gab es nach Angaben der Hafenbehörden in Singapur keine Verletzten. Der vordere Teil des Schiffsrumpfes sei sieben Meter über der Wasserlinie beschädigt worden. Das 183 Meter lange Schiff hatte Öl geladen und war ebenfalls auf dem Weg in den Hafen von Singapur. Ein Ölteppich oder sonstige Spuren der Kollision waren im Wasser nicht zu erkennen.

„Erste Berichte weisen darauf hin, dass die USS John S. McCain Schäden an der hinteren Backbordseite erlitt“, hatte die US-Marine mitgeteilt. US-Senator John McCain schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, er und seine Frau beteten für die US-Matrosen. Er bedankte sich zugleich für den Einsatz der Rettungskräfte.

Der US-Zerstörer war ursprünglich auf dem Weg zu einem Routinestopp im Hafen von Singapur. Heimathafen des Kriegsschiffes ist Yokosuka in Japan. Die „McCain“ gehört zur siebten Flotte der US-Marine. Die Besatzung besteht aus mehr als 230 Soldaten. Erst vor wenigen Wochen nahm der Zerstörer an einem Manöver im umstrittenen Südchinesischen Meer teil, dass scharfen Protest aus China hervorrief. Das Südchinesische Meer entwickelt sich seit Monaten zu einem geopolitischen Krisenherd, weil neben der Volksrepublik China auch andere Anrainerstaaten wie Vietnam, die Philippinen, Malaysia, Brunei und Taiwan darauf Anspruch erheben.

Die Kollision des Zerstörers ist das zweite derartige Unglück innerhalb von zwei Monaten. Am 17. Juni war der US-Zerstörer „USS Fitzgerald“ vor der japanischen Küste mit einem Containerschiff zusammengestoßen, sieben Seeleute kamen ums Leben. Das US-Kriegsschiff wurde bei dem Unfall schwer beschädigt.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Asien >

DWN
Finanzen
Finanzen Der große Schuldenerlass wirft seinen Schatten voraus
05.06.2023

Angesichts stark steigender Schulden erwarten einige Analysten einen großen Schuldenerlass. Möglich sei, dass dieser global ausfällt....

DWN
Politik
Politik Hat von der Leyen Bulgarien Euro- Beitritt unter „Umgehung der Regeln“ in Aussicht gestellt?
05.06.2023

Ein angebliches Telefonat sorgt in Bulgarien für erhebliche politische Unruhe. Dabei soll EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jeder sechste Industriebetrieb verlagert Jobs und Produktion ins Ausland
05.06.2023

Der Industrieverband BDI schlägt Alarm: Jedes sechste Industrieunternehmen will Jobs und Produktion aus Deutschland abziehen. Die Politik...

DWN
Panorama
Panorama US-Kampfjets fangen Flugzeug nahe Washington D.C. ab
05.06.2023

Ein Kleinflugzeug nähert sich der US-Hauptstadt. Der Pilot reagiert nicht auf Ansprachen. Auch nicht auf Leuchtraketen. Kampfjets des...

DWN
Politik
Politik Grüne Planwirtschaft: Energie-Effizienz-Gesetz wird zum „Wachstumskiller“
05.06.2023

Das Ifo-Institut sieht durch das neue Energie-Effizienz-Gesetz eine Art Wirtschafts-Schrumpfungsprogramm auf uns zurollen. Das eigentliche...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU-Data-Act: Innovativ und souverän oder eher schädlich?
05.06.2023

Kleinen und mittelständischen Unternehmen werden laut Bestrebungen der EU-Kommission durch den Data Act bessere Wettbewerbsbedingungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Aufträge für deutsche Maschinenbauer brechen ein
05.06.2023

Deutsche Maschinenbauer haben mit einer anhaltend schlechten Auftragslage zu kämpfen. Nach einer leichten Erholung im Vormonat gab es im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unternehmen können sich bald für „Klimaschutzverträge“ bewerben
05.06.2023

Mit sogenannten „Klimaschutzverträgen“ will Wirtschaftsminister Habeck Unternehmen subventionieren, die auf eine klimafreundliche,...