Politik

Anzeichen für Entspannung zwischen Iran und Saudi-Arabien

Lesezeit: 1 min
24.08.2017 02:02
Die Golf-Rivalen Saudi-Arabien, Katar und Iran senden vorsichtige Signale einer Annäherung aus.
Anzeichen für Entspannung zwischen Iran und Saudi-Arabien

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Zwischen dem Iran und Saudi-Arabien gibt es laut Reuters Anzeichen für eine vorsichtige Entspannung der Lage. Der iranische Außenminister Mohammad Dschawad Sarif kündigte am Mittwoch für die nahe Zukunft Besuche von Diplomaten im jeweils anderen Land an. Die Visa seien ausgestellt. Es seien noch letzte Schritte nötig, damit die Vertreter ihre Botschaften und Konsulate in Augenschein nehmen könnten. Als Termin komme das Ende der Pilgerfahrt Hadsch Anfang September in Frage.

Die Beziehungen des schiitischen Iran und des überwiegend sunnitischen Saudi-Arabien sind so schlecht wie seit Jahren nicht mehr. Die Regierungen werfen sich gegenseitig vor, die regionale Sicherheit zu gefährden. Im Irak, in Syrien und im Jemen unterstützen sie jeweils andere Kriegsparteien. Die Regierung in Riad hatte 2016 ihre Botschaft im Iran geschlossen. Auslöser war die Erstürmung der Vertretung durch Demonstranten nach der Hinrichtung eines prominenten schiitischen Geistlichen in Saudi-Arabien.

Auch Katar will wieder einen Botschafter nach Teheran entsenden, meldet Reuters. Wann der Diplomat seinen Posten antreten soll, teilte das Außenministerium am Mittwoch nicht mit. Die Ankündigung kommt inmitten des diplomatischen Konflikts um Katar. Vier Staaten unter Führung Saudi-Arabiens haben ihre Beziehungen zu dem Land gekappt. Sie werfen dem Emirat vor, es unterstütze Extremisten und verbünde sich mit dem Iran – dem Erzfeind Saudi-Arabiens. Katar hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

Auch nach Katar hat Saudi-Arabien ein Zeichen der Entspannung gesandt und angekündigt, seine Grenze für Pilger aus dem Golf-Emirat zu öffnen. Zur jährlichen Pilgerreise Hadsch könnten Katarer über den Grenzübergang Salwa ohne elektronische Einreisegenehmigung nach Saudi-Arabien fahren, meldete die staatliche saudi-arabische Nachrichtenagentur SPA am Mittwoch. Auch über zwei Flughäfen könnten Pilger aus dem Nachbarland einreisen.

Katar hatte Saudi-Arabien vorgeworfen, die Hadsch für politische Zwecke zu instrumentalisieren, und seine Bedenken bei den Vereinten Nationen angemeldet.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Unternehmen
Unternehmen Yulin Delegation - Erfolgreich veranstaltetes Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen in Berlin

Am 25. April 2024 organisierte eine Delegation aus der chinesischen Stadt Yulin ein erfolgreiches Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland als Unternehmensstandort: Zwischen Herausforderungen und Chancen
27.04.2024

Trotz seines Rufes als europäischer Wirtschaftsmotor kämpft Deutschland mit einer Vielzahl von Standortnachteilen. Der Staat muss...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands herrenlose Häuser: Eine Chance für den Markt?
27.04.2024

Herrenlose Immobilien - ein kurioses Phänomen in Deutschland. Es handelt sich hier um Gebäude oder Grundstücke, die keinen...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
27.04.2024

Viele Anleger wollen an der Börse vermögend werden. Doch ist das wahrscheinlich - oder wie wird man tatsächlich reich?

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...