Nach dem neuerlichen nordkoreanischen Atomwaffentest will US-Präsident Donald Trump massiv Waffen und militärische Ausrüstung an Südkorea liefern. Er sei bereit, Rüstungsverkäufe im Wert von "vielen Milliarden Dollar" zu genehmigen, sagte Trump nach Angaben des Weißen Hauses am Montag in einem Telefonat mit seinem südkoreanischen Kollegen Moon Jae In. Einzelheiten wurden nicht genannt.
In den Jahren 2010 bis 2016 haben die USA laut dem Stockholmer Sipri-Institut Rüstungsgüter im Wert von fast fünf Milliarden Dollar (4,2 Milliarden Euro) an ihren Verbündeten Südkorea geliefert. Südkorea war damit in dem Zeitraum der viertgrößte Käufer von US-Rüstungsgütern hinter Saudi-Arabien, Australien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Trump und Moon hätten "die große Bedrohung" unterstrichen, welche "die jüngste Provokation Nordkoreas für die gesamte Welt bedeutet". Sie seien sich einig gewesen, "den Druck auf Nordkorea maximal zu erhöhen, indem sie alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel anwenden".
Das Weiße Haus bestätigte zudem Angaben aus Seoul, wonach Trump und Moon die Aufhebung der Nutzlast-Begrenzung für südkoreanische Raketen beschlossen haben. Seit 2001 galt für südkoreanische ballistische Raketen eine Obergrenze von 500 Kilogramm Nutzlast.
Nordkorea hatte am Sonntag nach eigenen Angaben eine Wasserstoffbombe gezündet.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich zusammen mit US-Präsident Donald Trump für schärfe Sanktionen gegen Nordkorea ausgesprochen. Beide seien sich in einem Telefonat einig gewesen, dass der Test einer Wasserstoffbombe eine neue und inakzeptable Eskalation durch das nordkoreanische Regime bedeute, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montagabend. Merkel und Trump vertraten demnach die Auffassung, dass die internationale Gemeinschaft den Druck auf das Regime in Nordkorea weiter erhöhen und der UN-Sicherheitsrat rasch weitere und verschärfte Sanktionen beschließen müsse.
Die Bundeskanzlerin bekräftigte laut Seibert zudem, dass sich Deutschland in der Europäischen Union für zusätzliche, harte Sanktionen gegen Nordkorea einsetzen werde. Ziel bleibe es, Nordkorea von seinem völkerrechtswidrigen Verhalten abzubringen und eine friedliche Lösung des Konflikts zu erreichen. Merkel hatte zuvor schon mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In telefoniert und sich anschließend bereits für schärfere Strafmaßnahmen ausgesprochen. Die US-Botschafterin bei den UN, Nikki Haley, warf Nordkorea die Provokation eines Militärkonflikts vor. Machthaber Kim Jong Un "bettelt um Krieg", sagte sie im UN-Sicherheitsrat.