Finanzen

Kleine Schweizer Privatbanken kämpfen ums Überleben

Lesezeit: 1 min
16.09.2017 18:23
Viele Privatbanken in der Schweiz stehen vor einer Krise. Sinkende Kundenzahlen und weniger Gewinne verschärfen die Konkurrenz der Institute.
Kleine Schweizer Privatbanken kämpfen ums Überleben

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

In der Schweiz stecken nach Einschätzung der Beratungsgesellschaft KPMG 60 bis 70 Privatbanken in Existenznöten. Sie kämpfen nach dem Wegfall des Schweizer Bankgeheimnisses mit einer sinkenden Kundenzahl und schrumpfenden Gewinnen.

Hinzu kommt die harte Konkurrenz der Institute untereinander, wie aus einer von KPMG veröffentlichten Studie hervorgeht. Diese Geldhäuser müssten nun versuchen, ihre Kosten zu senken oder durch Zukäufe zu wachsen, um so eine zukunftsfähige Größe zu erreichen. Doch für viele der betroffenen bis zu 70 Banken bleibe wohl nur ein Austritt aus dem Markt. „Ich bin überzeugt, dass davon mindestens die Hälfte verschwinden wird“, sagte KPMG-Manager Christian Hintermann. Viele der Banken schrieben Verluste. „Das ist am Schluss eine Frage, wie lange die Eigentümer das tragen wollen“, sagte Hintermann. Aktuell würden unter anderen internationalen Finanzkonzernen die Zukunft ihrer Schweizer Privatbank-Töchter prüfen.

KPMG hat die Studie gemeinsam mit der Universität St. Gallen erstellt und darin 85 der zuletzt 114 Schweizer Privatbanken berücksichtigt. Die Platzhirsche UBS und Credit Suisse sind nicht Teil der Erhebung. Maximal zehn bis 15 Banken könnten künftig wachsen und in größerem Stil auch international Neukunden anwerben. Weitere 20 bis 30 Banken hätten eine Zukunft als Nischenanbieter mit Fokus auf spezielle Kundengruppen.

Bereits im vergangenen Jahrzehnt hat sich die Zahl der Schweizer Privatbanken deutlich verringert – ausgehend von knapp 180 Instituten 2005, wie aus den Unterlagen hervorgeht. Viele Banken hatten Wettbewerber übernommen und dadurch ihre verwalteten Vermögen gesteigert. Beim Ergebnis half das jedoch nicht – die operativen Gewinne gingen der Studie zufolge zurück.

Übernahmen sind nach der Konsolidierungswelle der vergangenen Jahre laut Hintermann zuletzt jedoch selten geworden. Viele Banken hätten kein Interesse an kleineren Zukäufen oder die Preisvorstellungen der Eigentümer seien zu hoch.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

DWN
Finanzen
Finanzen Smallcap-Aktien: Lohnt sich ein Investment?
29.03.2024

Nebenwerte sind derzeit relativ gering bewertet und könnten von Zinssenkungen profitieren. Macht ein Einstieg Sinn für risikobereite...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich
29.03.2024

Europas größte Volkswirtschaft kommt nicht richtig in Fahrt. Die Aussichten für die nächsten Monate sind nach Experteneinschätzung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manche Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...