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Die Berliner Morgenpost kümmert sich seit einiger Zeit um einige Personen, denen sie als Hinterbliebene des Lkw-Anschlags auf einen Weihnachtsmarkt besondere Betreuung angedeihen lassen möchte. So lud die Zeitung vor einigen Tagen drei Personen zu ihrem Empfang ein. Unter den Eingeladenen befand sich auch Astrid Passin. Sie hat laut Morgenpost ihren Vater Klaus Jacob verloren. Eine von Frau Passin unterzeichnete Todesanzeige in der Sächsischen Zeitung meldet den Tod von Klaus Jacob bei dem „Attentat“ auf dem Breitscheidplatz.
Eine offizielle Liste über die Opfer vom Breitscheidplatz wurde nie veröffentlicht. Eine Liste findet sich lediglich auf einer spärlich besuchten Facebook-Seite von von „Steffi Schloe“. Die Hintergründe des Anschlags sind bis heute nicht geklärt. Ein Mann, dessen Name die Polizei mit Anis Amri angab, soll den Wagen bewusst in den Weihnachtsmarkt gefahren haben. Wenige Tage meldete die italienische Polizei, dass sie diesen Mann, der aus Tunesien stammen soll, in Mailand erschossen habe.
Am Freitag meldet die Morgenpost, dass Frau Passin „sehr enttäuscht“ sei: Die „Sprecherin der Hinterbliebenen der Opfer des Terroranschlags vom Breitscheidplatz“ sollte in der ZDF-Sendung „Klartext, Frau Merkel“ auftreten. Doch Plassin wurde wenige Stunden vor der Sendung wieder ausgeladen.
Das ZDF bestätigte der Morgenpost die Ausladung und lieferte als Begründung: Nach der ersten Klartext-Format mit Martin Schulz hätte sich die Redaktion noch einmal beraten und "kritisch geprüft, wem der Druck der Live-Situation und die mediale Nachwirkung eines Auftritts vor einem Millionenpublikum zuzumuten ist." Man befinde sich mit Frau Passin weiter „im engen Kontakt“. Eine „Dokumentation über die Opfer des Anschlags und ihre Angehörigen sei geplant“.
Frau Passin vermutet jedoch laut Morgenpost andere Gründe hinter ihrer Ausladung. Sie sagte der Zeitung: „Die Begründung war nicht glaubhaft. Ich denke, meine Fragen wären denen zu unbequem gewesen.
Passin erzählte der Morgenpost, das ZDF hätte sie nach einem Auftritt bei Spiegel TV eingeladen. Das ZDF schrieb in einer Mail, dass Passins Auftritt bei Spiegel TV in der ZDF-Redaktion „nachhaltig Eindruck hinterlassen“ habe: „Wenn man in dieser schwierigen Zeit dann auch noch das Gefühl hat, von Politik und Behörden alleingelassen zu werden, wird das Leid wohl noch viel größer.“
Passin gibt an, sie habe sich mit „anderen Hinterbliebenen“ abgestimmt und zugesagt. Sie wollte aber nicht vorher bekanntgeben, „welche Frage sie stellen wolle“. Passin soll sogar einen Vertrag zugeschickt bekommen haben.
Bei der Absage habe das ZDF gesagt, dass „Bürger“, die Martin Schulz Fragen gestellt hätten, „von Medien und in sozialen Netzwerken attackiert worden“ seien, „das wolle man ihr ersparen“.
Passin: „Ich habe erklärt, dass ich es als Sprecherin der Hinterbliebenen gewohnt bin, von Medien bedrängt zu werden und dass ich es sehr schade und traurig finde, Frau Merkel meine Frage nicht stellen zu dürfen.“
Passin wird von dem bekannten Berliner Anwalt Andreas Schulz vertreten. Schulz ist eine ausgewiesener Terrorismusexperte und hatte beim Berliner La Belle-Prozess überraschend geheime Dokumente aufgefunden, mit denen er enthüllte, dass der Anschlag auf die vor allem von US-Soldaten frequentierte Diskothek vom libyschen Geheimdienst geplant und durchgeführt worden war.