Der norwegische Pensionsfonds, der größte Staatsfonds der Welt, hat einen neuen Höchststand erreicht. Zum ersten Mal seit seinem Bestehen erreichte der Fonds am Dienstag einen Wert von einer Billion Dollar (umgerechnet rund 834 Milliarden Euro), berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Das sind pro Kopf mehr als 157.000 Euro für jeden der rund 5,3 Millionen Einwohner Norwegens.
Das „überwältigende“ Wachstum des Fonds sei ein „Meilenstein“, teilte der Chef des Pensionsfonds, Yngve Slyngstad, mit. Den Sprung über die symbolträchtige Billionenmarke hat der Fonds dabei der guten Verfassung der Aktienmärkte aber auch dem vergleichsweise schwachen Dollar zu verdanken.
Seit den 90er Jahren legt der Staatsfonds einen Teil von Norwegens Öl-Einnahmen für künftige Generationen an. Weltweit ist er an mehr als 9000 Firmen beteiligt und hält rund 1,3 Prozent der Anlagesumme an den weltweiten Börsen. In Europa sind es sogar 2,3 Prozent.
Von allen Staatsfonds weltweit ist der norwegische der größte. Eine Billion Dollar entsprechen dem Zweieinhalbfachen der jährlichen Wirtschaftsleistung des Landes. Ursprünglichen Prognosen zufolge sollte der Fondswert in den 2020er Jahren das 1,3-Fache des Bruttoinlandsproduktes erreichen. Die norwegische Regierung darf jährlich drei Prozent des Fondswertes für den Staatshaushalt verwenden. Im Etat für 2017 liegt die Quote bei 2,8 Prozent.
Nach einem Parlamentsbeschluss aus dem Jahr 2015 darf der Fonds nicht mehr in Energie- oder Bergbauunternehmen investieren, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes oder ihres Geschäfts mit Kohle machen. Die Leitlinien des Staatsfonds verbieten zudem Investitionen in Unternehmen, die schwere Menschenrechtsverletzungen begehen, Kinderarbeit ausnutzen, „besonders inhumane“ Waffen fertigen oder Tabakprodukte herstellen.