Politik

Wirtschaftsforscher erwarten für 2018 Wachstum von zwei Prozent

Führende Institute erhöhen ihre Wachstumsprognosen: Das BIP-Wachstum könnte 2018 bei 2,0 Prozent liegen, die Arbeitslosigkeit soll unter 2,5 Millionen sinken.
27.09.2017 11:24
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die führenden Wirtschaftsinstitute werden laut Reuters ihre Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in diesem Jahr von 1,5 auf 1,9 Prozent erhöhen. Trotz einiger Arbeitstage weniger würde die Wirtschaft damit genauso kräftig zulegen wie 2016. Für kommendes Jahr werden sogar 2,0 statt den noch im Frühjahr erwarteten 1,8 Prozent vorhergesagt. Das wäre das kräftigste Wachstum seit 2011, als sich die Wirtschaft nach der weltweiten Finanzkrise von ihrer schwersten Rezession der Nachkriegszeit erholte. 2019 sollen es 1,8 Prozent sein. Die bessere Weltwirtschaft, der robuste Konsum und der Bauboom werden als Konjunkturstützen genannt.

"Aufschwung weiter kräftig - Anspannungen nehmen zu", lautet der Titel der sogenannten Gemeinschaftsdiagnose der Institute, die am Donnerstag offiziell in Berlin vorgestellt werden soll. Mit Anspannungen ist beispielsweise gemeint, dass die Unternehmen immer größere Schwierigkeiten haben dürften, offene Stellen zu besetzen. Auch steigende Baupreise werden genannt. Die Zahl der Arbeitslosen soll 2018 im Jahresschnitt erstmals seit der Wiedervereinigung unter die Marke von 2,5 Millionen sinken und 2019 weiter zurückgehen.

Die gute Konjunktur füllt die Staatssäckel. Allein in diesem Jahr wird ein Überschuss in den öffentlichen Kassen von etwa 28 Milliarden Euro erwartet, der in den beiden Folgejahren sogar noch größer werden könnte. Das eröffnet der künftigen Regierung Spielraum für Steuersenkungen, den auch die Institute begrüßen würden. Entlastungen haben sowohl die Union als auch die FDP und die Grünen - die eine sogenannte Jamaika-Koalition bilden könnten - in Aussicht gestellt.

Das Herbstgutachten dient der Bundesregierung als Basis für ihre eigene Prognosen. Beteiligt an dem Gutachten sind unter anderem das Münchner Ifo-Institut, das Berliner DIW, das Essener RWI, das Kieler IfW und das IWH Halle.

Die gute Wirtschaftslage spiegelt sich auch in der Kreditvergabe wieder: Im August vergaben die Geldhäuser an Unternehmen 2,5 Prozent mehr Darlehen als vor Jahresfrist, wie die EZB am Mittwoch mitteilte. Im Juli lag der Anstieg bei 2,4 Prozent. An die privaten Haushalte reichten die Banken im August 2,7 Prozent mehr Kredite aus als ein Jahr zuvor.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...