Die britische Fluggesellschaft Monarch ist insolvent. Die Luftfahrtbehörde CAA sprach am Montag vom „größten Scheitern einer Airline“, das es in Großbritannien je gegeben habe. Alle Flüge der Fluggesellschaft, die vor allem bei britischen Urlaubern beliebt ist, wurden abgesagt, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Davon betroffen sind 300.000 Buchungen, 110.000 Passagiere befinden sich derzeit noch im Ausland.
Die britische Regierung bat die CAA um Hilfe, die betroffenen Kunden nach Großbritannien zurückzuholen. Dafür sollen 30 Flugzeuge bereitgestellt werden. Die Fluggesellschaft selbst rief über den Kurzbotschaftendienst Twitter alle Kunden auf, nicht zum Flughafen zu kommen. „Es wird keine Monarch-Flüge mehr geben“, erklärte die Airline.
Die in Luton nördlich von London ansässige Fluggesellschaft ist insbesondere als Ferienflieger beliebt, hatte zuletzt aber verstärkt mit der wachsenden Konkurrenz zu kämpfen. Hauptanteilseigner Greybull Capital hatte im vergangenen Oktober versucht, Monarch mit einer Kapitalspritze von umgerechnet 185 Millionen Euro in die Erfolgsspur zu bringen. 2018 hätte die Airline die ersten von insgesamt 30 bestellten 737-Maschinen des US-Flugzeugbauers Boeing in Empfang nehmen sollen.
Die Pleite der britischen Fluggesellschaft Monarch macht bei Anlegern die Titel von Lufthansa Co begehrt. 2Es gibt immer weniger Airlines und die Ticketpreise dürften tendenziell steigen“, sagte ein Händler am Montag. „Passagiere werden sich beim nächsten Mal fragen, ob sie nicht lieber eine der etablierten Fluggesellschaften buchen.“
Lufthansa-Aktien kletterten um bis zu 3,3 Prozent auf 24,28 Euro und erreichten damit den höchsten Stand seit Februar 2001. Die Titel der British-Airways-Mutter IAG zogen um 2,4 Prozent an auf 607,50 Pence. Für Easyjet ging es zeitweise sogar um 5,3 Prozent auf 1282 Pence nach oben. An der Börse in Paris zogen Air France KLM um ein Prozent auf 13,49 Euro an. Der irische Billiganbieter Ryanair rückte um 3,6 Prozent auf 16,90 Euro vor.