Politik

Erste Abkehr von der EU: Tschechien verschiebt Euro-Einführung

Lesezeit: 1 min
11.05.2012 00:46
Tschechien hat seine Euro-Fahrplan geändert. Frühestens in acht bis zehn Jahren wolle man dem Euro beitreten, sagte Premierminister Petr Necas. Der St. Nimmerleins-Tag heißt auf Tschechisch übrigens nikdy nikdy.
Erste Abkehr von der EU: Tschechien verschiebt Euro-Einführung

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die tschechische Regierung hatte in den vergangenen Wochen mit immer lauter werdender Kritik an ihrer Sparpolitik und etlichen Korruptionsfällen zu kämpfen. Nachdem der tschechische Premierminister Petr Necas vor zwei Wochen das Vertrauensvotum gewonnen hatte, konnte eine vorgezogene Neuwahl verhindert werden. Nun kann er seine Konsolidierungspolitik fortsetzen. Einen baldigen Beitritt Tschechiens zum Euro sieht er jedoch noch nicht.

Tschechien werde die gemeinsame europäische Währung „erst in acht bis zehn Jahren einführen“, erklärte Petr Necas während einer Parlamentsdebatte zum neuen EU-Rettungsfonds am Mittwoch. Am selben Tag stimmte das Parlament der Verfassungsänderung zu, die es der Eurozone erlauben werde, den ESM einzuführen. „Eine stabile Eurozone ist in unserem politischen und wirtschaftlichen Interesse“, sagte er. Mit dem Hinweis, dass das Land frühestens in acht bis zehn Jahren der Euro-Zone beitreten werde, reagierte der tschechische Premier auf den Einwand eines Oppositionsabgeordneten, dass der neue EU-Rettungsfonds auch für Tschechien finanzielle Verpflichtungen bedeuten werde.

Der tschechische Finanzminister Miroslav Kalousek erwiderte, dass Tschechien sich zwar mit dem EU-Beitritt zur Einführung des Euros verpflichtet habe, das Land aber nicht zum Beitritt zur Euro-Zone gezwungen werden könne.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Startups: Die Perspektiven fehlen
12.10.2024

Auch für innovative Startups hat Deutschland ein Standortproblem, immer häufiger wird im Ausland gegründet oder ins Ausland abgewandert....

DWN
Panorama
Panorama Tagebuch des Untergangs: Autor Glukhovsky rechnet mit seiner russischen Heimat und Putin ab
12.10.2024

Der russische Kultautor Dmitry Glukhovsky hat im Exil ein "Tagebuch des Untergangs" verfasst, das eine düstere Bilanz seiner Heimat zieht....

DWN
Politik
Politik US-Wahlkampf: Haben Expats in Deutschland entscheidenden Einfluss?
12.10.2024

Zehntausende wahlberechtigte US-Amerikaner leben in Deutschland. Weltweit gibt es Millionen von ihnen. Besonders die Demokraten glauben,...

DWN
Politik
Politik Aufrüstung oder Sozialstaat? Aufrüstung könnte den Sozialstaat bedrohen
12.10.2024

Die Welt rüstet auf. Deutschland, einer der größten Waffenexporteure und Hegemon Europas, hinkt beim Ausbau seiner...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kochroboter und KI: Gastronomie der Zukunft?
12.10.2024

Gastronomiebetriebe in Deutschland setzen zunehmend Roboter ein, um Personalengpässe zu kompensieren – von Küchenaufgaben bis zur...

DWN
Finanzen
Finanzen Schulfach Finanzen: „Bester Hebel, um das Finanzwissen der Deutschen zu verbessern“
12.10.2024

Die Deutschen erzielen mit ihren Geldanlagen kaum Rendite und haben deutliche Wissensdefizite bei der Vermögensanlage. Experten fordern...

DWN
Panorama
Panorama Körpereigener Alarm: Was bei einer Panikattacke passiert
12.10.2024

Panikattacken sind heftige körperliche Reaktionen auf Angst, die Betroffene oft überwältigen. Am Welttag für seelische Gesundheit zeigt...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview zu Argentinien: Javier Milei - was plant der Anarchokapitalist?
12.10.2024

Philipp Bagus, Autor des Buches „Die Ära Milei“, erklärt im Interview mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, warum der libertäre...