Finanzen

Chinas Zentralbank warnt vor neuer Finanzkrise

Der Vorsitzende der chinesischen Zentralbank hat vor dem Ausbruch einer neuen Finanzkrise gewarnt.
19.10.2017 17:03
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Gouverneur der chinesischen Zentralbank, Zhou Xiaochuan, hat vor dem Ausbruch einer neuen Finanzkrise gewarnt. Der derzeit an den Finanzmärkten zu beobachtende „exzessive Optimismus“ könnte sich in einem „Minsky-Moment“ entladen, wird Zhou von dem englischsprachigen Dienst von Reuters zitiert.

Der Begriff Minsky-Moment bezeichnet einen plötzlichen Einbruch nach einer langanhaltenden Phase steigender Preise. Zu den häufigsten Auslösern solcher Marktzusammenbrüche, die nach dem US-amerikanischen Ökonomen Hyman Minsky benannt sind, gehören Währungsschwankungen und zu hohe Schuldenstände.

„Wenn es in einer Volkswirtschaft zu viele prozyklische Faktoren gibt, dann werden zyklische Schwankungen verstärkt und es kommt zu einem exzessiven Optimismus. Die Gegenkräfte akkumulieren sich und führen dann schlussendlich zu einem sogenannten Minsky-Moment“, sagte Zhou am Rande des 19. Parteikongresses der Kommunistischen Partei Chinas.

Insbesondere in China sei ein starker Zuwachs bei den Schulden von Unternehmen und Bürgern zu verzeichnen, sagte Zhou. Der Internationale Währungsfonds schätzt, dass die gesamte Schuldenlast des nichtfinanziellen Bereichs in China bis zum Jahr 2022 das Dreifache der gesamten Wirtschaftsleistung erreichen wird. Im vergangenen Jahr soll das Niveau bei etwa 2,4 gelegen haben.

Die chinesische Regierung werde das Risiko plötzlicher Anpassungen bei den Blasen von Anlagepreisen kontrollieren und den Kampf gegen die im Land weit verbreiteten finanziellen Schneeballsysteme weiterführen. „Wir sollten uns darauf fokussieren, eine dramatische Anpassung zu verhindern“, sagte Zhou.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzen: Deutschlands Pleitewelle hält an – ein Blick auf Ursachen und Folgen
11.07.2025

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland steigt weiter – wenn auch etwas langsamer. Trotzdem deuten aktuelle Daten auf tiefgreifende...

DWN
Politik
Politik Trump kündigt Erklärung zu Russland an – neue Dynamik oder taktisches Manöver?
11.07.2025

Ein Treffen in Malaysia, neue russische Vorschläge und Trumps Ankündigung einer großen Russland-Erklärung: Zeichnet sich eine Wende im...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs aktuell: Wichtigste Kryptowährung setzt Rekordjagd fort – was das für Anleger bedeutet
11.07.2025

Der Bitcoin-Kurs ist auf ein historisches Allzeithoch gestiegen und über die Marke von 118.000 US-Dollar geklettert. Wie geht es weiter...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzverwalter: „Enorme Geldverbrennung“ bei Wirecard
11.07.2025

Der Anwalt Jaffé ist seit fünf Jahren mit der Sicherung des übrig gebliebenen Vermögens beschäftigt. Er fand nach eigenen Angaben im...

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.