Politik

Saudi-Arabien: Libanon hat uns den Krieg erklärt

Die Säuberungen in Saudi-Arabien führen zu Unruhe im Nahen Osten.
07.11.2017 10:11
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der saudische Minister für die Golf-Beziehungen, Thamer al-Sabhan, sagte am Montag, der Libanon habe Saudi-Arabien den Krieg erklärt. Der Minister bezeichnete nicht näher beschriebene Aktionen der vom Iran unterstützten Hisbollah als "Aggression gegen das Königreich", berichtet der saudische Staatssender al-Arabiya.

"Wir werden die Regierung des Libanon als eine Regierung behandeln, die Saudi-Arabien wegen der Aggression der Hisbollah den Krieg erklärt hat", sagte er als Antwort auf die jüngsten Entscheidungen der libanesischen Regierung.

Al Arabiya berichtete, dass der saudische König Salman den scheidenden Premierminister Saad Hariri über die Details der Aggression der Hisbollah gegen Saudi-Arabien informiert habe. Die libanesische Regierung sollte sich der Gefahren der Hisbollah bewusst sein.

Sabhan sagte, dass die Hisbollah-Milizen an terroristischen Anschlägen beteiligt seien, die das Königreich bedrohen, und betonte, dass Saudi-Arabien alle politischen und anderen Mittel einsetzen werde, um in eine Konfrontation mit der "Partei des Satans" zu gehen, wie er die Hisbollah nannte.

"Wir erwarten, dass die libanesische Regierung die Hisbollah abschreckt", sagte er in einem Interview mit Al Arabiya.

Sabhan beschuldigte die Hisbollah außerdem, Drogen nach Saudi-Arabien geschmuggelt und saudische Jugendliche gegen den Terrorismus ausgebildet zu haben.

Der saudi-arabische Minister sagte, Hariri und die libanesische Regierung würden die Positionen der Hisbollah-Milizen nicht akzeptieren. Er sagte, dass Gerüchte, die Saudis hätten Hariri zum Rücktritt gezwungen, Lügen seien, um Chaos zu verbreiten. Allerdings hatten auch israelische Medien berichtet, dass Hariri von den Saudis gewungen worden sei, zurückzutreten. Die Times of Israel berichtete von Spekulationen, Hariri halte sich nicht freiwillig in Riad auf.

"Der Libanon wird von den Milizen der Hisbollah gekidnapped und dahinter steht der Iran", sagte er.

Besondere Brisanz erhält die Lage durch ein israelisches Militärmanöver, das in diesen Tagen beginnt. Beobachter wie das Middle East Eye rechnen allerdings nicht damit, dass Israel zum aktuellen Zeitpunkt in einen Krieg gegen die Hisbollah gehen möchte. Stratfor dagegen analysiert, dass Israel und Saudi-Arabien wegen des gescheiterten Sturzes von Baschar al-Assad in Syrien einen Angriff gegen den Libanon in Erwägung ziehen könnten.

Der saudiarabische Kronprinz Mohammed bin Salman hat dem Erzrivalen Iran eine direkte militärische Aggression durch Raketenlieferungen an die Huthi-Rebellen im Jemen vorgeworfen. Dies könne einen "kriegerischen Akt gegen das Königreich" darstellen, zitierte die staatliche saudiarabische Nachrichtenagentur SPA am Dienstag den Kronprinzen. Dieser habe sich in einem Telefonat mit dem britischen Außenminister Boris Johnson geäußert. Die saudi-arabische Luftwaffe hatte am Samstag eine Rakete abgefangen, die von Huthi-Rebellen in Richtung der saudi-arabischen Hauptstadt Riad abgefeuert worden war.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...