Finanzen

Österreich soll Teil der Neuen Seidenstraße werden

Mit dem Prestigeprojekt „Neue Seidenstraße“ will China den Güterverkehr zwischen Asien und Europa verbessern.
26.11.2017 21:01
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die „Neue Seidenstraße“ läuft bisher von China nach Osteuropa und führt durch 19 Wirtschaftsräume. Darunter sind – neben China und Singapur – Russland, der Iran und die Türkei. Bei diesem chinesischen Mega-Projekt handelt es sich um die Reaktivierung des legendären Handelsweges. Diese Route soll ausgebaut werden und bis nach Österreich führen.

Jedoch gibt es ein logistisches Problem. Es sind die unterschiedlichen Spurweiten der Bahn: Züge, die im slowakischen Kosice ankommen, können aufgrund der Breitspur nicht ohne weiteres bis Österreich weitergeleitet werden. Daher führt die derzeitige Planung an Österreich vorbei.

Aus diesem Grund fordern die Wirtschaftskammer Wien und die ÖBB eine Infrastruktur-Initiative, um Österreich an die Neue Seidenstraße anzubinden. Denn würde die Breitspur bis Österreich verlängert, könnte hier ein gewaltiger Logistik-Hub (Hauptumschlagbasis) entstehen.

Walter Ruck, der Präsident der Wirtschaftskammer Wien, appelliert daher an die neue Bundesregierung, diesem Projekt höchste Priorität einzuräumen und fordert eine Grundsatzentscheidung der Politik, um Wien als künftige Logistikdrehscheibe zwischen Asien und Europa zu positionieren. Ruck betont: „Die Anbindung an die Seidenstraße mittels Breitspureisenbahn muss für die Politik Top-Priorität bekommen. Wir können es uns nicht leisten, diese Jahrhundertchance verstreichen zu lassen. Österreichs Chancen, Teil der Seidenstraße zu werden, sind wieder intakt. Dafür benötigen wir aber eine Infrastruktur-Offensive mit Ausbau von Schiene, Straße, Luft- und Wasserwegen in der Ostregion.“

Im Raum Parndorf soll ein Breitspurterminal errichtet werden, der Lobautunnel und die dritte Piste am Wiener Flughafen gebaut sowie der Wiener Hafen erweitert werden. Auch ÖBB-Chef Andreas Matthä spricht von einem strategischen Projekt von enormer wirtschaftlicher Bedeutung für ganz Europa. „Wir bringen unser technisches Know-how und unsere Kraft als zweitstärkste Güterbahn Europas dafür ein. Ein wichtiger erster Schritt ist die neue Kooperation zwischen sieben Staatsbahnen, um einen neuen, schnelleren Güterkorridor von China nach Mitteleuropa aufzubauen.“

Unlängst hatte die Wirtschaftskammer Wien mit ihrem Pekinger Pendant ein Handelsabkommen geschlossen. Ziel ist eine umfangreiche Kooperation im Kontext mit der Seidenstraßen-Errichtung.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...