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In Russland rettet die Zentralbank einem Insider zufolge das nächste strauchelnde Geldinstitut vor dem Aus. Dabei gehe es um die Promsvyazbank, die zu den größten privatwirtschaftlichen Kreditgebern des Landes gehöre, sagte zwei mit der Sache vertraute Personen am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters.
Demnach stellte die Notenbank deren Eigentümer zuvor vor die Wahl: Entweder sie schießen dem Geldhaus 100 Milliarden Rubel (rund 1,45 Milliarden Euro) frisches Geld zu, um dessen Kapitalbasis zu stärken – oder die Notenbank übernimmt. Nach dem Standardprozedere würde das Institut zunächst vorübergehend der Notenbank unterstellt, anschließend bekäme es Hilfsgelder aus einem speziellen Fonds der Notenbank zugeschossen.
Die Notenbank und auch ein Vertreter der Promsvyazbank wollten sich zu den Informationen nicht äußern.
Im September hatte die Zentralbank bereits die B&N Bank gerettet, welche gemessen an der Bilanzsumme das zwölftgrößte Geldinstitut Russlands ist. Kurz zuvor hatte die Zentralbank der strauchelnden Großbank Otkritie unter die Arme gegriffen. Deren Kapitalbedarf wurde auf bis zu umgerechnet 5,9 Milliarden Euro geschätzt, was das Vorhaben zur teuersten Bankenrettung in der Geschichte Russlands machen könnte.
Die russischen Banken leiden unter den westlichen Sanktionen im Zuge des Ukraine-Konflikts. Die Strafmaßnahmen belasten die russische Wirtschaft. Zugleich steigt bei den Banken der Anteil der faulen Kredite. Die Zentralbank versucht, die Wirtschaft mit niedrigeren Zinsen zu stützen, was aber an den Gewinnen der Geldhäuser zehrt. Die Notenbank hat sich allerdings auch eine Bereinigung der Branche auf die Fahnen geschrieben. Geldhäuser, die nach ihrer Einschätzung ein Risiko für das Bankensystem darstellen, können geschlossen werden.