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Die USA haben sich in den vergangenen Jahren zur größten Steuer-Oase der Welt entwickelt. Wie Bloomberg berichtet, habe man auf andere Länder erfolgreich Druck ausgeübt, ihre Bankgeheimnisse zu lüften und Daten amerikanischer Kunden zu veröffentlichen, während selbst keine Gegenleistungen erfolgt seien.
Weltweit werden jedes Jahr rund 2,5 Billionen Dollar an Einkommenssteuern an den Steuerbehörden vorbei in andere Länder oder komplizierte Holdinggesellschaften transferiert. Im Jahr 2009 – zum Höhepunkt der Weltfinanzkrise – beschlossen die G20-Staaten und mehrere Schwellenländer, das Netzwerk an Steueroasen, Schattenkonten und Strohfirmen zu zerschlagen.
Im Jahr 2010 schließlich verabschiedete die US-Regierung den Foreign Account Tax Compliance Act, welcher andere Staaten dazu verpflichtete, die Vermögen von US-Bürgern offenzulegen und dem Internal Revenue Service Bericht zu erstatten.
Aus Angst, den Zugang zum amerikanischen Finanzmarkt zu verlieren, willigten über 100 Staaten ein – darunter auch die Schweiz. Eigentlich waren nun die USA am Zug und hätten Vermögen von Ausländern aus den jeweiligen Staaten offenlegen müssen. Das taten sie jedoch nicht – der Kongress verhinderte, dass es zu Änderungen an der US-amerikanischen Steuergesetzgebung kam. „Als Folge davon kann das Finanzministerium amerikanische Banken nicht zwingen, Daten herauszugeben. Die USA haben auch den sogenannten Common Reporting Standard – ein weltweites Informationsaustauschsystem zwischen den Staaten – nicht übernommen“, schreibt Bloomberg.
Inzwischen wurde bekannt, dass in den USA zahlreiche Steueroase in Bundesstaaten wie Delaware, Nevada oder Wyoming die Funktion der alten Steueroasen wie der Schweiz übernommen haben.
„Während der Rest der Welt den USA Informationen liefern, entwickelt sich das Land schnell zur neuen Schweiz. Finanzinstitutionen der globalen Elite wie Rothschild & Co,. und Trident Trust Co. haben ihre Konten aus den Südsee-Steuerparadiesen nach Nevada, Wyoming und South Dakota verlegt. Anwälte aus New York arbeiten aktiv daran, das Land als Steuer-Oase zu positionieren. Ein russischer Milliardär beispielsweise kann sich sicher sein, dass sein Vermögen in den USA weder vom US-Finanzministerium noch von russischen Behörden überprüft wird. Das ist ein Grad der Verschwiegenheit, den selbst Vanuatu nicht bieten kann.“