Politik

Brennender Öltanker vor China droht zu explodieren

Lesezeit: 2 min
08.01.2018 14:54
Nach einem Zusammenstoß vor der chinesischen Küste droht ein iranischer Öltanker zu explodieren.
Brennender Öltanker vor China droht zu explodieren

Mehr zum Thema:  
China >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
China  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Bei dem vor Chinas Küste in Brand geratenem iranischen Öltanker hat sich die Lage weiter zugespitzt. Der Tanker drohe „zu explodieren oder zu sinken“, teilte das chinesische Verkehrsministerium am Montag laut AFP mit. Umweltschützer befürchten immensen Schaden durch das Schiffsunglück.

Rettungskräfte hätten am Montagnachmittag (Ortszeit) einen bisher nicht identifizierten Leichnam geborgen, sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Ku Lang. Die Bedingungen für die Such- und Rettungsarbeiten seien „nicht günstig“. Der Leichnam wurde fünf bis sechs Kilometer vom Tanker entfernt gefunden und sei schwer zu identifizieren, sagte Aliresa Irvash vom iranischen Konsulat in Shanghai dem iranischen Staatsrundfunk Irib.

Rettungs- und Bergungskräfte haben Schwierigkeiten, zu dem 274 Meter langen Schiff „Sanchi“ zu gelangen. 36 Stunden nach dem Zusammenstoß mit einem chinesischen Frachtschiff loderten immer noch hohe Flammen rund um den Tanker, der 136.000 Tonnen Rohöl geladen hatte.

Beim Versuch, zu den 30 Iranern und zwei Bangladeschern an Bord zu gelangen, seien den Rettungskräften am Montagmorgen giftige Rauchwolken entgegen geschlagen, erklärte das chinesische Verkehrsministerium. Auf Twitter zeigte der englischsprachige chinesische Staatssender CGTN später ein Video, auf dem ein Löschboot das Feuer auf dem Tanker anscheinend unter Kontrolle gebracht hatte.

Der Tanker gehört laut Irans Ölministerium der nationalen Tankergesellschaft NITC und wird von der iranischen Firma Glory Shipping betrieben. Am Samstagabend war das Schiff auf dem Weg nach Südkorea etwa 300 Kilometer östlich von Shanghai mit der unter Honkonger Flagge fahrenden „CF Crystal“ zusammengestoßen.

„Wir untersuchen, wie wir ein zusätzliches Desaster verhindern können“, sagte Außenministeriumssprecher Lu. Chinas Behörden versuchten, das Auslaufen des Öls aus dem Tanker einzudämmen. Experten befürchten dennoch, dass der Unfall eine Umweltkatastrophe auslösen könnte.

Die Umweltorganisation Greenpeace erklärte, sie sei „besorgt über den potenziellen ökologischen Schaden, den die Million Barrell Rohöl an Bord verursachen könnten“. „Es ist sehr gut möglich dass dadurch großflächig marines Leben getötet wird“, sagte die Umweltexpertin Wei Xianghua von der Tsinghua Universität in Peking der Nachrichtenagentur AFP.

China hatte am Montag zwei Schiffe im Einsatz, um das Öl einzudämmen, teilte das Verkehrsministerium mit. Zehn von China entsandte Schiffe sowie „viele Fischerboote“ würden bei der laufenden Rettungsaktion helfen, hieß es weiter. Auch ein Schiff der südkoreanischen Küstenwache sei vor Ort. Ein US-Marineflugzeug hatte am Sonntag eine großes Gebiet nach möglichen Überlebenden abgesucht, bevor es zurück zu seinem Stützpunkt in Japan flog.

Der Zusammenstoß vom Samstag ist der neueste in einer Reihe verhängnisvoller Schiffsunfälle der vergangenen Jahre in Ostasien. Im Oktober 2017 starben 13 Besatzungsmitglieder eines chinesischen Fischerboots nach der Kollision mit einem Öltanker vor der japanischen Westküste. Auch US-Marineschiffe waren in einige Unfälle verwickelt. So stieß der Zerstörer USS John S. McCain im vergangenen August mit einem Tanker aus Singapur zusammen. Zehn Seemänner starben.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
China >

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft DWN Marktreport: Rohstoffmärkte ziehen die Handbremse an
26.09.2023

Die anhaltende Dollar-Rally streut den Rohstoffbullen zunehmend Sand ins Getriebe. Auch die jüngste Zinserhöhungspause der US-Notenbank...

DWN
Politik
Politik Auf dem Weg in die Einsamkeit
26.09.2023

Wirtschafts- und Energiepolitik, Migration, Außenpolitik – die Liste der Themen wird immer länger, bei denen die Grünen mit ihren...

DWN
Politik
Politik Polen könnte Auslieferung von SS-Veteran aus Kanada beantragen
26.09.2023

Ein polnischer Minister beantragt die Auslieferung des SS-Veteranen, der im Parlament von Kanada mit stehendem Applaus für seinen Einsatz...

DWN
Politik
Politik Grüne verteidigen deutsche Zahlungen an Seenotretter in Italien
26.09.2023

Italiens hatte kritisiert, dass die Bundesregierung Nichtregierungsorganisationen finanziert, die "irreguläre Migranten" nach Italien...

DWN
Politik
Politik Deutschland blockiert Asyl-Kompromiss in der EU
26.09.2023

Die anderen EU-Staaten verlieren langsam die Geduld mit Deutschland, weil die Bundesregierung einen Kompromiss in der Asylpolitik...

DWN
Politik
Politik Bund muss deutlich weniger Schulden machen
26.09.2023

Der Bund muss sich im vierten Quartal 31 Milliarden Euro weniger am Finanzmarkt leihen, als bisher geplant. Grund sind die niedrigeren...

DWN
Immobilien
Immobilien Büro-Immobilien: „Die Mischung aus Präsenz und Mobilität macht es"
26.09.2023

Seit der Pandemie ist hybrides Arbeiten das Schlagwort in Deutschland. Vor einem Hintergrund wachsender Büroleerstände, stark steigender...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesanleihe verzeichnet höchste Rendite seit 2011
25.09.2023

Anleger haben die Hoffnung auf ein baldiges Ende der hohen Zinsen aufgegeben. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen liegt auf dem...