Neue Hoffnung für den Riesen-Airbus A380: Die Fluggesellschaft Emirates aus Dubai kündigte am Donnerstag die Bestellung von 36 Maschinen zum Listenpreis von 16 Milliarden Dollar (rund 13 Milliarden Euro) an. Von Airbus hatte es zuvor geheißen, ohne diesen Auftrag stehe der Flugzeug-Typ nach zehn Jahren vor dem Aus.
Mit dieser Bestellung werde „die Stabilität des A380-Programms sichergestellt“, erklärte Emirates-Chef Scheich Achmed bin Said Al-Maktum. „Für uns ist der A380 eine Erfolgsgeschichte“, fügte er hinzu. „Unsere Kunden lieben ihn“.
Die Airline aus Dubai bestellt nach eigenen Angaben 20 Maschinen verbindlich, auf 16 weitere legt sie eine Option. Mit der Auslieferung soll demnach im Jahr 2020 begonnen werden. Emirates ist bereits jetzt der treueste Kunde für den A380, die Airline orderte bisher fast die Hälfte aller Maschinen.
„Diese Bestellung bekräftigt das Engagement von Airbus, den Airbus A380 für mindestens zehn weitere Jahre zu produzieren“, erklärte Airbus-Verkaufsdirektor John Leahy. Er sei davon überzeugt, „dass weitere Bestellungen dem Beispiel von Emirates folgen werden und dieses großartige Flugzeug bis weit in die 2030er Jahre hinein gebaut werden wird“.
Die Bestellung von Emirates ist die erste für diesen Flugzeugtyp seit gut zwei Jahren. Wegen der Auftragsflaute hatte Airbus erst am Montag die mögliche Einstellung des Programms angekündigt. Der A380 ist seit gut zehn Jahren auf dem Markt. Zuletzt hatte sich die größte Passagiermaschine der Welt allerdings zunehmend zum Flop entwickelt.
Ein Grund dafür ist Experten zufolge auch, dass die Maschine zwar von vielen Passagieren wegen seines Komforts sehr geschätzt wird, seine Anschaffungs- und Betriebskosten für viele Airlines aber zu hoch sind. Der Wettbewerbs- und Preisdruck in der Branche ist hoch.
Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) begrüßte den neuen Großauftrag. „Ich freue mich sehr, dass Emirates sich auch weiterhin zum größten Passagierflugzeug der Airbus-Flotte bekennt“, erklärte Horch. Seit der A380-Standortentscheidung habe sich die Mitarbeiterzahl bei Airbus in Hamburg von seinerzeit 7.800 auf rund 12.500 erhöht.
Der lang ersehnte Auftrag von Emirates hat den Airbus-Aktien am Donnerstag Flügel verliehen. Die Papiere des Flugzeugbauers kletterten in der Spitze um 2,9 Prozent auf ein Rekordhoch von 92,19 Euro. Sie gehörten damit zu den stärksten Werten im MDax. „Der A380 stand auf der Kippe“, sagte ein Händler. „Der Auftrag ist sehr wichtig, um den Bedarf und die Fertigung aufrechtzuerhalten.“ Ein zweiter Anleger geht davon aus, dass die Aktien von Airbus auch nachhaltig von der Nachricht profitieren dürften. Der Auftrag sei der Rettungsanker.