Politik

Indien verhängt Steuerpflicht über Besitzer von Kryptowährungen

Die indische Finanz verfolgt Besitzer von Kryptowährungen und schreibt ihnen Kapitalertragssteuern vor.
20.01.2018 00:38
Lesezeit: 1 min

Die indischen Finanzämter nehmen Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Ripple ins Visier. Sie forderten Zehntausende Anleger zur Zahlung von Kapitalertragssteuer auf ihre Geschäfte mit den Cyberdevisen auf. Eine Erhebung habe ergeben, dass in den vergangenen 17 Monaten Deals im Volumen von 3,5 Milliarden Dollar getätigt worden seien, teilten die Steuerbehörden mit. Vor allem junge, technikaffine Anleger sowie Immobilien- und Schmuckunternehmer seien bei Kryptowährungen eingestiegen. Viele Investoren hätten ihre Geschäfte gegenüber den Finanzämtern verschweigen. Zum Teil hätten Steuerfahnder selbst mit Bitcoin & Co gehandelt, um die Geldströme nachzuverfolgen.

Das indische Finanzministerium erklärte, eine Kommission sondiere derzeit Möglichkeiten für eine Einschränkung der Geschäfte. Letztlich müsse aber das Parlament über eine Regulierung entscheiden. Monatlich steigen schätzungsweise 200.000 Inder neu in das Geschäfte mit dem Internet-Geld ein. Die indische Regierung hat wegen der starken Kursschwankungen wiederholt vor Cyber-Devisen gewarnt und sie in den Zusammenhang mit betrügerischen Schneeballsystemen gestellt. China und Südkorea erwägen, den Handel komplett zu verbieten. Auch Finanzaufseher in Europa und den USA wollen Kryptowährungen stärker unter Kontrolle bringen.

Indien hatte als ersten Land der Welt mit einer radikalen Währungsreform versucht, das Bargeld zu rationieren. Die Maßnahme gilt jedoch als gescheitert, weil die indischen Kleinbetriebe nicht auf bargeldlosen Zahlen umsteigen wollten.

Alles zu den möglichen staatlichen Zugriffen auf Kryptowährungen im neuen DWN-Magazin.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...