Finanzen

Polizei deckt landesweites Schneeball-System in China auf

Die chinesischen Behörden haben ein Schneeball-System aufgedeckt, an dem Millionen Bürger beteiligt waren.
22.01.2018 17:44
Lesezeit: 1 min

Die chinesischen Behörden haben kurz vor dem Jahreswechsel ein riesiges Schneeball-System aufgedeckt, welches offenbar über das Handelsportal Qianbao abgewickelt wurde. Wie die Asia Times berichtet, hatte das Unternehmen auf dem Höhepunkt seiner Aktivitäten etwa 200 Millionen registrierte Nutzer.

Mit dem Versprechen umfangreicher Renditen und schneller Gewinne war es Qianbao offenbar möglich, im vergangenen Jahr täglich bis zu 2 Millionen neue Nutzer anzulocken. Der Gründer der Seite, Zhang Xiaolei, hatte sich kurz nach Weihnachten freiwillig den Behörden gestellt. Ihm wird vorgeworfen, auf illegale Weise etwa 70 Milliarden Yuan (etwa 9 Milliarden Euro) erworben zu haben. Falls die Vorwürfe zutreffen, wäre dies der größte Finanzbetrug in der Geschichte des Landes.

Die Behörden gehen derzeit davon aus, dass Qianbao ein riesiges Schneeballsystem darstellt. Neue Mitglieder hätten demnach ohne ihr Wissen mit ihren Beiträgen Gewinne für bereits registrierte Kunden finanziert.

Das Unternehmen veröffentlichte am Montag einen Aufruf an die Nutzer, „den Sicherheitsbehörden im ganzen Land Hinweise zu geben und bei den Ermittlungen gegen Zhang Xiaolei behilflich zu sein.“ Qianbao ist nur einer von hunderten oder tausenden Finanzvehikel in China, denen intransparente Geschäfte nachgesagt werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.