Finanzen

Fluggesellschaft Niki geht an Gründer Lauda

Lesezeit: 2 min
23.01.2018 10:05
Der Unternehmer Niki Lauda hat den Zuschlag für die von ihm gegründete Fluggesellschaft Niki bekommen.
Fluggesellschaft Niki geht an Gründer Lauda

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Im Poker um die insolvente österreichische Air-Berlin-Tochter Niki hat der Airline-Gründer Niki Lauda überraschend den Zuschlag bekommen. „Aus einem transparenten Bieterprozess ist heute in den frühen Morgenstunden die Laudamotion GmbH als Bestbieter hervorgegangen“, teilten die Insolvenzverwalter Ulla Reisch und Lucas Flöther am frühen Dienstagmorgen laut Reuters mit.

Niki soll unter ihrem neuen Besitzer Ende März den Flugbetrieb wieder aufnehmen. „Jetzt muss ich alles organisieren und den Niki-Mitarbeitern erklären, wie wir die Niki über Laudamotion neu aufstellen werden“, sagte der Niki-Gründer und Ex-Rennfahrer Lauda am Dienstag in einem Interview mit Oe24 TV. Nun müsse der Sommerflugplan fertig gestellt werden, damit die Niki-Flugzeuge ab Ende März wieder von Wien aus abheben können, sagte Lauda.

Der spanisch-britische Luftfahrtkonzern IAG, der in einem ersten Verkaufsprozess den Zuschlag erhalten hatte, ging leer aus. „Der österreichische Gläubigerausschuss hat sich einstimmig für das Angebot der Laudamotion GmbH ausgesprochen“, erklärten die Insolvenzverwalter in einer knappen Mitteilung. Es werde eine schnelle insolvenzrechtliche Genehmigung in Österreich und Deutschland erwartet.

Der frühere Formel-1-Rennfahrer Lauda will bei Niki mit dem Reisekonzern Thomas Cook und dessen Flugtochter Condor zusammenarbeiten. In Verhandlungen mit dem großen Konkurrenten Lufthansa habe er sich bereits 15 Flugzeuge gesichert, um bei einem Zuschlag im März den Flugbetrieb aufnehmen zu können, hatte Lauda am Sonntag gesagt.

Ursprünglich hatte die British-Airways-Mutter IAG den Kauf von Niki kurz vor dem Jahreswechsel mit dem deutschen Insolvenzverwalter ausgehandelt, nachdem eine Übernahme durch die Lufthansa an Bedenken der EU-Wettbewerbshüter gescheitert war. IAG wollte Niki ihrer Billigtochter Vueling zuschlagen. Doch dann brachte ein Rechtsstreit um die Insolvenz von Niki den geplanten Verkauf ins Wanken. Das Landesgericht Korneuburg hatte vor rund einer Woche ein zweites Insolvenzverfahren in Österreich eröffnet und Bietern damit eine zweite Chance für ein Angebot eröffnet. Der deutsche Insolvenzverwalter der Air-Berlin-Tochter Niki kündigte daraufhin an, mit seiner österreichischen Kollegin zusammen den Verkauf über die Bühne bringen. Die Unterschrift beider lnsolvenzverwalter soll dabei dem Erwerber Rechssicherheit für den Vollzug des Kaufvertrages gewähren.

Niki selbst hatte gegen den Beschluss des Landgerichts Berlin, wonach die Insolvenz von Niki in Österreich und nicht in Deutschland abgewickelt werden müsse, Beschwerde beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe eingelegt. Ursprünglich hatte sich das Amtsgericht Charlottenburg für die Niki-Insolvenz für zuständig erklärt, weil das operative Geschäft und die Führung von Niki am Sitz der Konzernmutter Air Berlin angesiedelt gewesen seien.

Im neuen Insolvenzverfahren in Österreich war am Freitag die Frist für Angebote abgelaufen. Ausschlaggebend für den Zuschlag sind früheren Angaben der Insolvenzverwalter zufolge „der Kaufpreis, die Finanzierungsfähigkeit des Bieters sowie der Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze“. Neben IAG und dem österreichischen Ex-Rennfahrer Lauda hatte auch der irische Billigflieger Ryanair Interesse signalisiert.

 

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Der Amerikanische Traum ist ausgeträumt – auch in Deutschland
09.12.2023

In den USA werden immer mehr Bürger ökonomisch abgehängt. Insbesondere drei Faktoren führen dazu, dass der Traum vom sozialen Aufstieg...

DWN
Politik
Politik Europa steht mit Klima-Politik weltweit isoliert da
09.12.2023

Die Europäer zahlen bereits den Preis für die geplante De-Karbonisierung der Wirtschaft. Der Großteil der Welt schaut zu und wartet ab.

DWN
Politik
Politik Netzagentur: E-Autos kann jederzeit der Strom abgedreht werden
09.12.2023

Neue Eingriffsrechte der Bundesnetzagentur zeigen: wer eine Wärmepumpe oder ein E-Auto hat, kann sich nicht mehr darauf verlassen, dass...

DWN
Finanzen
Finanzen Marc Friedrich: Wie das Geld in die Welt kommt
09.12.2023

Marc Friedrich skizziert, wie Geld im herrschenden Fiat-System entsteht – und wem dies nutzt.

DWN
Politik
Politik Pistorius hält Wiedereinführung der Wehrpflicht für möglich
09.12.2023

Verteidigungsminister Boris Pistorius eröffnet die Debatte um eine Wiedereinführung der Wehrpflicht.

DWN
Politik
Politik USA blockieren UN-Sicherheitsrat bei Forderung nach Gaza-Waffenstillstand
09.12.2023

Die US-Regierung hat im UN-Sicherheitsrat einen sofortigen Waffenstillstand im Gaza-Krieg verhindert.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Welche Folgen der Fachkräftemangel in der Wirtschaft hat
09.12.2023

Die deutsche Wirtschaft klagt seit langem über Personalengpässe. Das hat viele Auswirkungen. Schnelle Besserung ist nicht in Sicht. Der...

DWN
Politik
Politik US-Streitkräfte aktivieren Weltraumkommando in Ramstein
08.12.2023

Mit einem im rheinland-pfälzischen Ramstein stationierten Weltraumkommando für Europa und Afrika rüstet sich das US-Militär für...