Im Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie konzentriert sich die IG Metall mit ihren 24-stündigen Warnstreiks zunehmend auf die Autobauer und ihre Zulieferer. Am Donnerstag war das Werk des US-Herstellers Ford in Köln betroffen. Auch VW, wo über einen Haustarifvertrag verhandelt wird, wurde bestreikt.
Die Gewerkschaft rief zudem Beschäftigte bei Zulieferern wie Bosch, Grammer, Valeo oder Schaeffler zu Arbeitsniederlegungen auf. Streiks bei Lieferanten wirken sich wegen der engen Verzahnung über kurz oder lang auch auf die Autobauer aus, weil Teile nicht auf Vorrat gefertigt, sondern direkt an die Bänder geliefert werden. Für Freitag sind ganztägige Warnstreiks bei BMW, Daimler und den VW-Töchtern Audi und Porsche geplant.
Bundesweit will die IG Metall in mehr als 250 Betrieben aller Größen die Produktion lahmlegen. Neben der Fahrzeugindustrie sind auch Maschinen- und Anlagenbauer betroffen.
Mit den seit Mittwoch laufenden 24-stündigen Aktionen in der wichtigsten deutschen Industriebranche will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Die von der IG Metall verlangten Zuschüsse für Beschäftigte, die zur Pflege von Angehörigen oder zur Kinderbetreuung die Arbeitszeit verkürzen, sind ein Hauptstreitpunkt in der Tarifrunde. Während der Warnstreikwelle liegen die Gespräche der Tarifparteien auf Eis. Die Arbeitgeber reichten vor mehreren Arbeitsgerichten Klagen gegen die aus ihrer Sicht rechtswidrige Forderung nach einem Teillohnausgleich ein; zudem drohen sie mit Schadenersatzforderungen wegen der Produktionsausfälle.