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Die indische Oil and Natural Gas Corporation (ONGC) wird das bisher größte Gas-Förderprojekt Indiens verschieben müssen. Ausschlaggebend ist nach Angaben von Bloomberg eine Verzögerung bei der Ausschreibungs-Prozedur. Ab Juni 2019 wollte die Firma Gas aus einem tiefen Wasserblock im Krishna-Godavari-Becken vor der Ostküste des Landes fördern. Doch das Projekt wird offenbar erst in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 starten.
Die Förderung aus dem KG-DWN-98/2-Block in der Bucht von Bengalen soll nach Wunsch des indischen Premiers Narendra Modi Indiens Öl-Importe reduzieren. Der Anteil von Gas am Energiemix des Landes soll auf 15 Prozent erhöht werden. Die Entwicklung von neuen Gasfeldern ist von entscheidender Bedeutung für ONGC und Indien, da die Wertschöpfung aus älteren Energiefeldern zurückgeht. Bis 2030 sollen umgerechnet 173 Milliarden Dollar ausgegeben werden, um die Produktion zu erhöhen.
ONGC strebt an, täglich 15 Millionen Normkubikmeter Gas und 77.000 Barrel Öl aus dem KG-DWN-98/2-Block zu produzieren. Die Gesellschaft war im vergangenen Jahr mit dem Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der staatlichen Raffinerie Hindustan Petroleum Corporation beschäftigt und nahm Schulden zur Finanzierung des Geschäfts auf. Die Übernahme von 5,78 Milliarden Dollar wurde im Januar 2018 abgeschlossen, berichtet der englischsprachige Dienst von Reuters.
Im Jahr 1990 importierte Indien 37 Prozent des konsumierten Öls. Im Jahr 2012 führte das Land etwa 82 Prozent des konsumierten Öls ein, was Kosten in Höhe von 120 Milliarden Dollar verursachte, so das Magazin Quartz.
Zwischen 2000 und 2012 verdoppelte sich der Gasverbrauch und die Abhängigkeit von importiertem Gas stieg – von null auf 22 Prozent am gesamten Gasverbrauch.