Politik

Türkei entsendet Scharfschützen nach Syrien

Die Türkei entsendet Scharfschützen nach Syrien. Zuvor hatte die Türkei ein Geheimdienst-Zentrum mit ausländischen Geheimdienst-Mitarbeitern entdeckt.
17.02.2018 01:01
Lesezeit: 2 min

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Türkei

Am 16. Februar 2018 meldete der türkische Generalstab in einer Mitteilung, dass im Verlauf der „Operation Olivenzweig” bisher 1.551 Mitglieder der Kurden-Milizen und von ISIS getötet oder gefangengenommen wurden. Die türkischen Streitkräfte würden sich strikt an die Vorgaben der UN-Charta, die im Artikel 51 auch das Recht auf Selbstverteidigung verankert hat, halten. Die UN-Resolutionen 1624 (2005), 2170 (2014) und 2178 (2014) werden vollständig beachtet und umgesetzt. Der Generalstab meldet weiterhin, dass in der Nacht vom 15. zum 16. Februar sieben türkische Soldaten während eines Einsatzes in Afrin verletzt wurden, bei dem Ziele oder besonders gefährliche menschliche Gegner eliminiert werden sollten. Nach einem Bericht der Zeitung Hürriyet soll die Tötung von fünf türkischen Soldaten und der Absturz eines türkischen Helikopters direkt auf die nachrichtendienstliche und elektronische Hilfestellung der Amerikaner für die Kurden-Milizen zurückgehen. Die Zeitung Aydınlık berichtet, dass in höchsten türkischen Regierungskreisen kein Zweifel mehr daran besteht, dass US-Spezialtruppen und US-Geheimdienstbeamte die Kurden-Milizen direkt im Kampf gegen das türkische Militär unterstützen. Das Geheimdienstzentrum, von wo aus die US-Spezialtruppen die Kurden-Milizen mit Informationen versorgen, befinde sich in Rumeilan. CNN Turk berichtet, dass das türkische Militär am Freitag damit begonnen hat, erstmals Scharfschützen-Einheiten nach Syrien zu entsenden. Scharfschützen kommen immer dann zum Einsatz, wenn hochwertige menschliche Ziele eliminiert werden sollen.

Freie Syrische Armee (FSA)

RFS Media, die Nachrichtenagentur der FSA, meldete am Freitag die Einnahme der Dörfer Jamal und Hassan Klkawi im Norden von Afrin. Die FSA soll in der Nacht von Donnerstag auf Freitag das Dorf Kharab Samak auf der Achse Raju von den Kurden-Milizen eingenommen haben. Einem RFS Media-Bericht zufolge sollen die Kurden-Milizen schwere Verluste erlitten haben.

In Al-Ghubra, im Norden von Al-Bukamal, sollen ISIS-Kämpfer am Freitag eine Offensive gegen die syrische Armee (SAA) durchgeführt haben. Die ISIS-Kämpfer kamen aus Richtung von Al-Shaafah, östlich des Euphrats. Al-Shaafah wird eigentlich von den „Syrischen Demokratischen Kräften” (SDF), die von den Kurden-Milizen dominiert und von den USA unterstützt werden, kontrolliert. Es sollen schwere Gefechte zwischen beiden Seiten stattgefunden haben. Die ISIS-Angreifer mussten sich zurückziehen, so RFS Media in einem Bericht. Die syrische Luftwaffe reagierte auf den Angriff mit Luftschlägen, nachdem sich die ISIS-Einheiten aus dem Gebiet zurückgezogen hatten.

Das Medium der FSA führt weiterhin aus, dass Ibrahim Salameh, der von den USA eingesetzte Vermittler zwischen ISIS und der SDF, am Freitagmorgen in seiner Wohnung in Al-Talaa (Rakka) durch mehrere Schüsse getötet wurde.

Kurden-Milizen

Die PKK-nahe Nachrichtenagentur ANF meldete am Freitag keine Erfolge gegen die türkischen Streitkräfte und die FSA. Die Nachrichten von militärischen Erfolgen sind mindestens ein Tag alt. Stattdessen veröffentlichte ANF Berichte, wonach die USA die Kurden-Milizen in Syrien auch weiterhin mit Waffen und Materialien unterstützen werden. Weiterhin berichtet die Nachrichtenagentur über Proteste beim Staatsbesuch des türkischen Premiers Binali Yildirim am Donnerstag in Berlin.

Syrien

Am Freitag entdeckte die syrische Armee (SAA) in Zusammenarbeit mit lokalen Behörden ein Massengrab in der Provinz Rakka. Bei den 34 Leichen soll es sich um syrische Soldaten und Zivilisten handeln, die von der Terror-Miliz ISIS hingerichtet wurden. Ein Feldkommandant sagte der syrischen staatlichen Nachrichtenagentur SANA, dass ortsansässige Dorfbewohner die SAA zum Massengrab geführt hätten. Das Massengrab soll sich dem Kommandanten zufolge in Al-Ramthan befinden.

Am Donnerstag hatte die SAA in Al-Mayadin und im Dorf Sbeikhan ein Tunnel-System entdeckt. Das Tunnel-System soll von ISIS errichtet worden sein. In dem Tunnel-System seien eine Reihe von Waffen und Munition gefunden worden, so SANA.

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