Politik

Russland und Syrien bereiten neue Offensive in Ost-Ghouta vor

Lesezeit: 1 min
29.03.2018 23:59
Syrien und Russland bereiten eine neue Offensive auf die Stadt Duma vor, falls die dortigen Söldner nicht abziehen sollten. Duma befindet sich in Ost-Ghouta.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die syrische, regierungsnahe Zeitung Al Watan führt in einem Bericht aus, dass die syrische Armee (SAA) eine neue Offensive auf die Stadt Duma in Ost-Ghouta starten wird, wenn die Verhandlungen für einen Waffenstillstand scheitern sollten. Die SAA verhandelt seit mehreren Wochen mit der Söldner-Truppe Dschaisch al-Islam, die Duma kontrolliert. Bisher hat sich die Söldner-Gruppe geweigert, einem Waffenstillstand zuzustimmen. Eine Evakuierung der Kämpfer der Söldner-Truppe kommt für die Kommandanten von Dschaisch al-Islam ebenfalls nicht in Frage.

Ein Vertreter der syrischen Regierung, der anonym bleiben wollte, sagte dem Blatt, dass die Situation in Duma „besonders kritisch” sei. Die kommenden zwei Tage werden entscheidend sein für das weitere Vorgehen. Russland habe Dschaisch al-Islam ein Angebot für einen Waffenstillstand zukommen lassen. Doch eine Antwort sei bisher ausgeblieben. Die Söldner-Truppe werfe der syrischen Regierung vor, dass diese die Einwohner von Duma zur Evakuierung zwingen will, um die Demographie des Gebiets zu verändern.

Nach Informationen des englischsprachigen Diensts von Reuters hätten die Söldner die beiden Optionen, nach Qalamoun oder in einen anderen Teil Südsyriens evakuiert zu werden. In Duma würden sich derzeit etwa 70.000 Menschen aufhalten. Bisher wurden etwa 125.000 Menschen aus Ost-Ghouta evakuiert. Im Verlauf der Gefechtshandlungen zwischen der SAA und Söldnern sollen nach verschiedenen Medienangaben insgesamt 600 bis 1.700 Menschen ums Leben gekommen sein.

Nach Informationen der Zeitung Hürriyet verlegt die SAA Truppen an die Grenzen von Duma, um eine mögliche Operation vorzubereiten. Duma wurde somit komplett umzingelt. Der SAA war es zuvor gelungen, Ost-Ghouta in drei Gebiete – Harasta, Arbin und Duma – aufzuteilen, die Verbindungwege zwischen den Söldnern abzuschneiden, und somit Schritt für Schritt vorzugehen. Aus Harasta und Arbin wurden bisher über 20.000 Kämpfer der Söldner-Truppen Ahrar al-Scham und Faylaq al-Rahman nach Idlib evakuiert. Duma ist das letzte und größte Gebiet in Ost-Ghouta, das von der SAA noch nicht zurückerobert wurde.

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...