Politik

Russland erwirkt Sondersitzung von Chemiewaffen-Kontrolleuren

Die OPCW wird am Mittwoch auf Antrag Russlands zusammentreffen, um die Aufklärung im Fall Skrepal voranzutreiben.
03.04.2018 15:34
Lesezeit: 1 min

Experten der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) gehen am Mittwoch bei einem Treffen dem Vorwurf Großbritanniens nach, dass Russland hinter dem Giftanschlag auf den früheren russischen Doppelagenten Sergej Skripal stecke. Mit der außerordentlichen Sitzung reagiert der Vorsitzende des Exekutivrats der unabhängigen Organisation auf einen entsprechenden Antrag des russischen Gesandten, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten OPCW-Dokument hervorging.

Das Treffen im OPCW-Sitz in Den Haag soll den Angaben zufolge um 10.00 Uhr beginnen. Der frühere britisch-russische Doppelagent Skripal und seine Tochter Julia waren am 4. März in der südenglischen Stadt Salisbury vergiftet worden. Skripal befindet sich weiterhin in einem kritischen Zustand im Krankenhaus, seine Tochter ist allerdings überraschend auf dem Weg der Besserung. Sie soll sogar wieder ansprechbar sein. Allerdings hat Großbritannien laut TASS den russischen Konsularbehörden den Zutritt zur Patientin verwehrt, obwohl beide Patienten russische Staatsbürger sind.

Die OPCW untersucht den Fall, der zu einer tiefen diplomatischen Krise zwischen Russland und Großbritannien sowie zahlreichen weiteren westlichen Staaten geführt hat. Vor zwei Wochen hatte ein britisches Gericht die Erlaubnis erteilt, dass OPCW-Experten Blutproben von Skripal und dessen Tochter untersuchen. Die Analyse sollte der Organisation zufolge bis zu drei Wochen dauern. Die britischen Behörden gehen davon aus, dass gegen Skripal ein Gift der Nowitschok-Gruppe aus sowjetischer Produktion zum Einsatz kam.

Großbritannien und andere westliche Staaten machen Moskau für den Giftanschlag im englischen Salisbury verantwortlich - allerdings ohne bisher einen Beweis vorgelegt zu haben. Vielmehr sagte die Briten - und nach ihnen zahlreiche andere Regierungen, wie etwa die Bundesregierung - dass es "keine andere plausible Erklärung" für den Vorfall gäbe.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...

DWN
Panorama
Panorama EU-Prüfer sehen Schwächen im Corona-Aufbaufonds
10.05.2025

Milliarden flossen aus dem Corona-Topf, um die Staaten der Europäischen Union beim Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zu unterstützen....

DWN
Finanzen
Finanzen Estateguru-Desaster: Deutsche Anleger warten auf 77 Millionen Euro – Rückflüsse stocken, Vertrauen schwindet
10.05.2025

Immobilien-Crowdfunding in der Vertrauenskrise: Estateguru kann 77 Millionen Euro deutscher Anleger bislang nicht zurückführen – das...

DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...