Die weltgrößte Reederei Maersk aus Dänemark entwickelt in Kooperation mit IBM ein Blockchain-System, das die Dokumentation von Fracht mittels Papier-Unterlagen überflüssig machen soll. Das meldet Bloomberg. Das System soll nahezu ohne menschliches Zutun funktionieren. Es wäre eine Art elektronisches Kassenbuch, in dem fast alle Transaktionen autonom ablaufen würden. Ziel ist es, den zeitlichen Aufwand für das Erstellen der Frachtpapiere auf wenige Minuten zu reduzieren und den Transport der Dokumente ganz einzusparen.
2014 hatte Maersk den Weg eines mit Avocados gefüllten Kühl-Containers von einer Farm in Kenia bis in einen niederländischen Supermarkt verfolgt und genau dokumentiert. Die Reederei fand heraus, dass im Laufe der Reise fast 30 Personen beziehungsweise Organisationen mit den Frachtpapieren zu tun hatten. Ohne die vielfache Bearbeitung der Dokumente und die damit verbundene häufige Wartezeit hätte die Reise nur 24 anstatt 34 Tage gedauert. Diese Erkenntnis lieferte Maersk den Anstoß für das Blockchain-Projekt. Ziel ist es, eine Plattform zu kreieren, mit der alle weltweit operierenden Reedereien, Schiffsmakler, Hafenbehörden, Versicherer, Banken und sonstigen am internationalen Seehandel beteiligten Akteure arbeiten.
Laut eines Bloomberg-Analysten wäre die Einführung des Blockchain-Systems „die größte Innovation in der Handelsschifffahrt seit den Containern“. Die Einführung der Stahlboxen revolutionierte in den 60er Jahren die Handels- und Wertschöpfungsketten weltweit. Nach Schätzungen des Weltwirtschaftsforums könnte das neue Blockchain-System das Volumen des Welthandels um eine Billion Dollar pro Jahr erhöhen.
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