Die Deutsche Bank will sich trotz ihres angekündigten Strategieschwenks aus keinem asiatischen Markt zurückziehen, in dem sie bislang vertreten ist. Das sagte der neue Vorstandschef Christian Sewing bei seinem ersten Besuch in neuer Funktion am Montag in Singapur vor Mitarbeitern. Bei einer Veranstaltung für Kunden betonte der 48-Jährige, der Anfang April überraschend Chef des größten deutschen Geldhauses geworden war, die Bedeutung der Zukunftsmärkte in Asien für das Institut. „Wir können nur dann relevant für unsere Kunden sein, wenn wir weiterhin stark sind in Asien.“
Die Deutsche Bank ist in Fernost in 15 Märkten vertreten, unter anderem in Japan, China, Singapur und Indien. Insgesamt beschäftigt sie dort rund 19.000 Mitarbeiter. Einem Insider zufolge plant das Geldhaus im Investmentbanking in der Region den Abbau einer kleinen dreistelligen Stellenanzahl. Genaue Details seien noch unklar. Ein Sprecher der Bank in Frankfurt wollte das nicht kommentieren. Eine Sprecherin in Hongkong bestätigte die Äußerungen Sewings vor den Mitarbeitern und auf der Investorenveranstaltung. Zuerst hatte die Finanzagentur Bloomberg darüber berichtet.
Sewing hatte Ende April angekündigt, dass sich die Bank zum Teil aus dem Investmentbanking zurückziehen will. Vor allem in den USA will der neue Bankchef den Roftstift ansetzen. Insidern zufolge sollen rund 1000 der etwa 10.000 Arbeitsplätze in den Vereinigten Staaten wegfallen. In einigen Medienberichten war davon die Rede, dass eventuell sogar bis zu 20 Prozent der Belegschaft in den USA gehen müssen.
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