Deutschland

Bundesregierung weitet Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen aus

Die Bundesregierung weitet die Gültigkeit der Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen aus.
15.05.2018 17:22
Lesezeit: 1 min

Der Bund kann in den nächsten Jahren mit einem milliardenschweren Plus bei den Einnahmen aus der LKW-Maut rechnen. Die Mauthöhe für LKWs ab 7,5 Tonnen soll aufgrund eines neuen Gutachtens ab 2019 neu festgesetzt werden, wie das Bundeskabinett am Dienstag beschloss. Bis 2022 kann das Verkehrsministerium nun mit jährlich 7,2 Milliarden Euro statt wie zuletzt rund 4,8 Milliarden Euro rechnen, die für Bau und Sanierung der Fernstraßen eingesetzt werden können.

Im Wesentlichen kommt das Plus dadurch zustande, dass die LKW-Maut ab Juli auf alle rund 40.000 Kilometer langen Bundesstraßen zusätzlich zu den Autobahnen ausgedehnt wird. Bisher waren nur knapp 13.000 Kilometer Bundesstraße mit der Maut belegt.

Ein weiterer Effekt ist allerdings der rechnerische Zins, der für den Kapitaleinsatz beim Straßenbau festgelegt wird. Er ist mit 3,3 Prozent nun höher als in der vergangenen Wahlperiode mit 2,5 Prozent. Damals mussten die Mautsätze wegen der Niedrig-Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sogar gesenkt werden, was zu geringeren Einnahmen aus der Maut als erhofft führte. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) kritisierte, die Zinssätze seien im Vergleich zur Verzinsung etwa von Bundesanleihen zu hoch angesetzt.

Der Rahmen für die Maut-Höhe wird von der EU gesetzt. Die Sätze werden nach Gewicht und Umweltfreundlichkeit berechnet. Damit soll auch ein Anreiz für Speditionen geschaffen werden, in sauberere LKWs zu investieren. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) verwies darauf, dass Elektro-LKWs ganz von der Maut befreit würden und erstmals auch Lärm mit in die Sätze eingerechnet wurde.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...