Investoren haben sich am Freitag von italienischen Wertpapieren getrennt und trieben dadurch die Rendite der zehnjährigen Titel auf 2,175 von zuvor 2,114 Prozent.
Da die italienischen Banken zahlreiche dieser Papiere halten, gingen ihre Aktien in die Knie. Der örtliche Branchenindex rutschte um zwei Prozent ab. Damit summiert sich das Minus der vergangenen drei Tage auf knapp sieben Prozent. Das ist der größte Kursrutsch seit fast eineinhalb Jahren. Im Sog der Finanzwerte gab der Leitindex der Mailänder Börse 1,1 Prozent nach.
Auch am Markt für Credit Default Swaps (CDS) war die Nervosität der Anleger spürbar. Die Absicherung eines zehn Millionen Euro schweren Pakets italienischer Anleihen gegen Zahlungsausfall verteuerte sich 113.000 Euro, teilte der Datenanbieter Markit mit. Das sei der höchste Stand seit Januar.
Die 5-Sterne-Bewegung und die Lega haben sich auf eine Koalition geeinigt. Sie wollen die Konjunktur in Italien auch mit „begrenzten“ schuldenfinanzierten Ausgaben anschieben. Zudem müssten mit den EU-Partnern die Haushaltspolitik der Gemeinschaft sowie der Euro-Stabilitätspakt überprüft werden. Ausgaben für Investitionen sollten nicht in die Defizitberechnungen einfließen. „Nicht nur die Fiskalpläne der designierten Regierung in Rom bereiten Investoren Sorge, auch drohen vor dem Hintergrund der europapolitischen Ambitionen der Koalitionäre Konflikte mit Brüssel“, sagte DZ-Bank-Analyst Daniel Lenz zu Reuters.
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