Finanzen

Macron will Milliarden-Schulden der Bahn übernehmen

Die französische Regierung will die Schulden der staatlichen Bahn übernehmen.
26.05.2018 22:37
Lesezeit: 1 min

Der französische Staat will Milliarden-Schulden der öffentlichen Bahngesellschaft SNCF übernehmen. Der Berichterstatter der Regierungspartei La République en Marche, Jean-Baptiste Djebbari, bezifferte die Summe am Donnerstag gegenüber dem Sender LCP auf „30 bis 35 Milliarden Euro". In der EU gibt es die Sorge, dass dies die Haushaltsverpflichtungen Frankreichs gegenüber der EU in Frage stellen könnte.

Die Schulden der staatlichen Bahngesellschaft beliefen sich zuletzt auf rund 55 Milliarden Euro. Djebbari sagte, die nötigen staatlichen Investitionen würden voraussichtlich bis zu anderthalb Punkte des Bruttoinlandsprodukts ausmachen. Die Details werde Premierminister Edouard Philippe am Freitag bekanntgeben.

Die Regierung will mit der Übernahme der Milliarden-Schulden den Bahngewerkschaften entgegenkommen, die seit fast zwei Monaten gegen die Reformpläne von Präsident Emmanuel Macron mobil machen. Sie fürchten eine schrittweise Privatisierung der SNCF, wenn der Personenverkehr ab 2020 für den Wettbewerb geöffnet wird.

Die EU-Kommission hatte am Mittwoch angekündigt, das seit neun Jahren laufende Defizitverfahren gegen Frankreich zu beenden. Die Neuverschuldung war im vergangenen Jahr aufgrund massiver Einsparungen erstmals wieder unter die Marke von drei Prozent der Wirtschaftsleistung gefallen.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...