Politik

EZB warnt vor Spekulanten-Attacke gegen Italien

Lesezeit: 1 min
29.05.2018 12:06
Die EZB schließt eine Intervention zugunsten Italiens nicht aus.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

EZB-Vizepräsident Vitor Constancio hat eine Intervention der EZB zur Abwehr einer Spekulanten-Attacke gegen italienische Staatsanleihen nicht ausgeschlossen. Der Protugiese, dessen Land als Folge der Italien-Krise selbst unter Druck geraten ist, sagte dem Spiegel: Jede Intervention müsse "der Erfüllung unseres Mandats dienen" und "bestimmten Bedingungen" folgen. "Italien kennt die Regeln. Sie sollten diese vielleicht noch einmal genau lesen." Ob die EZB im Notfall eingreifen und Italien vor einer Zahlungsunfähigkeit retten würde, ließ Constancio dem Bericht zufolge offen.

Constancio warnte Italien in ungewöhnlich offener Form vor einer Spekulationsattacke: "Als 2012 Finanzmärkte das Land attackiert haben, hat das gezeigt: Sie können in ihrer Wahrnehmung sprunghaft sein und die Risikoeinschätzung für einen Schuldner abrupt und schnell ändern, manchmal mit gravierenden Folgen", sagte der Constancio. "Wir werden sehen, was nun passiert."

Die Warnungen des EZB-Mannes dürften keine reine Angstmache sein, um den euroskeptischen Parteien Lega und Fünf Sterne zu schaden. Die Neuwahlen in Italien finden frühestens im September statt. Bis dahin soll der ehemalige IWF-Mann Cottarelli die italienischen Staatsfinanzen konsolidieren.

Die italienischen Staatsanleihen gingen am Dienstag auf Talfahrt.

***

Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWNhier abonnieren!


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...