Politik

EZB will nicht zugunsten von Italien intervenieren

Lesezeit: 1 min
30.05.2018 16:37
Die EZB sieht noch keine Veranlassung, wegen der politischen Krise in Italien zu intervenieren.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht aktuell offenbar noch keinen Grund, wegen der politischen Wirren in Italien an den Finanzmärkten zu intervenieren. Frühbarometer würden keine Hinweise auf Spannungen - etwa in der Finanzbranche - anzeigen, sagten drei mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die Euro-Wächter hätten auch nicht das Mandat und die Mittel, um ein im Kern politisches Problem zu lösen. "Keine Zentralbank würde auf der Basis von Ereignissen weniger Tage handeln", sagte einer der Insider.

Die EZB lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen ab.

Die Furcht, Italien könnte die Euro-Zone verlassen, trieb die Finanzmärkte in den vergangenen Tagen um. Am Rentenmarkt ließ ein Ausverkauf bei den Staatsanleihen die Renditen zehnjähriger Titel nach oben schießen. Sie liegen nun bei knapp 3,4 Prozent und damit auf dem höchsten Stand seit 2014. Niveaus von mehr als sieben Prozent, wie im November 2011 bei einer Auktion erzielt worden waren, liegen damit allerdings noch weit entfernt. Der italienische Bankenindex ist in den vergangenen 14 Tagen bereits um rund 23 Prozent gefallen.

Französische und deutsche Banken halten die größten Bestände italienischer Staatsanleihen außerhalb von Italien. Sollte es zu einer Schuldenkrise in der drittgrößten Volkswirtschaft der Währungsunion kommen, gelten Portugal und Spanien als Länder mit der größten Ansteckungsgefahr.

"Wir sind noch nicht in einem Stadium, wo man damit beginnen sollte, sich über Bankeinlagen Sorgen zu machen", sagte eine der Personen, auf die sich Reuters beruft. "Ich hoffe wir kommen niemals dahin." Momentan sorgt die EZB mit ihrer ultra-lockeren Geldpolitik für sehr günstige Finanzierungsbedingungen. Die jüngsten Kreditgeschäfte der EZB boten zudem keine Hinweise auf Spannungen bei der Liquiditätsversorgung der Banken.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...