Chinesische Start-ups haben im abgelaufenen Quartal zum ersten Mal mehr Wagniskapital eingesammelt als neu gegründete US-Firmen. Das berichtet die „South China Morning Post“. Insgesamt entfiel fast die Hälfte (47 Prozent) des weltweit eingesetzten Wagniskapitals auf Start-ups aus dem Reich der Mitte. Die amerikanischen Neugründungen kamen nur auf knapp über ein Drittel (35 Prozent).
Auch das individuell erfolgreichste Start-up kommt aus China. Die Alibaba-Tochter „Ant Financial“ nahm allein im Juni mehr als 14 Milliarden Dollar Kapital an der Börse auf und erreicht – vier Jahre nach ihrer Gründung – eine Marktkapitalisierung von 150 Milliarden Dollar. Das ist rund das Doppelte des ehemals wertvollsten Start-ups „Uber“. Ant Finance managt die Mobil- und Online-Bezahl-Plattform „Alipay“, die in China einen Marktanteil von über 50 Prozent besitzt.
Vor wenigen Jahren noch spielten chinesische Start-up-Gründungen international kaum eine Rolle, die Amerikaner dominierten klar. Seitdem der Staat die Bedingungen für Neugründungen massiv verbessert hat, haben sich die Chinesen in kürzester Zeit an die weltweite Spitze katapultiert.