Gemischtes

Tesla baut in Shanghai Fabrik für eine halbe Million Autos

Lesezeit: 2 min
10.07.2018 16:16
Tesla will für den chinesischen Markt in Shanghai produzieren.
Tesla baut in Shanghai Fabrik für eine halbe Million Autos

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Fabrik des Elektroauto-Herstellers Tesla in China ist laut Medienberichten beschlossene Sache. Der US-Konzern wolle bei Shanghai bis zu 500 000 Fahrzeuge pro Jahr bauen, hieß es am Dienstag unter Berufung auf informierte Personen. Nach Informationen der South China Morning Post wurde eine entsprechende Vereinbarung mit den lokalen Behörden bereits unterzeichnet, dem Finanzdienst Bloomberg zufolge stand der Schritt kurz bevor.

Über Tesla-Produktionslinien in China wurde bereits seit langem spekuliert. Zunächst ging es um ein gemeinsame Fabrik mit einem Unternehmen aus China. Doch im April kündigte die chinesische Regierung an, dass die Eigentumsbeschränkungen für ausländische Hersteller bei Elektrofahrzeugen aufgehoben werden. Damit wird der Weg für Tesla frei, eine Fabrik in Eigenregie aufzubauen. Tesla-Chef Elon Musk sei am Dienstag in Shanghai für Gespräche mit den Behörden gewesen, berichteten die Medien.

China ist ein gewaltiger und heiß umkämpfter Markt für Elektrofahrzeuge mit vielen einheimischen Herstellern. Eine Produktion in China würde Tesla konkurrenzfähiger machen: Zuletzt musste die Firma angesichts des amerikanisch-chinesischen Handelskonflikts die Preise um mehrere zehntausend Dollar erhöhen, um Strafzölle aufzufangen

Tesla hat bisher Probleme, eine für die Serienfertigung geeignete Produktion zu errichten. Allerdings meldete das Unternehmen vor einigen Tagen das Erreichen der 5.000er Marke in einer Woche - ein wichtiges Ziel, das von Gründer Elon Musk ausgegeben worden war.

Auch personell hat Tesla Sorgen: Der Chef der Fahrzeug-Entwicklung Doug Field. Der Manager, der 2013 von Apple zu Tesla kam, hatte sich bereits im Mai eine Auszeit genommen, aus der er nun nicht mehr an seinen Arbeitsplatz zurückkommt. Field galt als einer der Köpfe hinter der Konstruktion des neuesten Tesla-Wagens Model 3, die im Vergleich zu früheren Fahrzeugen deutlich vereinfacht wurde. Das sollte auch die Produktion erleichtern, nachdem Tesla bei seinen vergangenen Modellen die Zeitpläne nicht halten konnte.

Tesla-Chef Elon Musk übertrug Field im vergangenen Jahr auch die Aufsicht über die Produktion - übernahm sie dann aber im April selbst. Tesla hatte massive Schwierigkeiten, die Produktion des Model 3 hochzufahren und erreichte erst vor wenigen Tagen die Marke von 5000 Fahrzeugen pro Woche, die eigentlich für Ende 2017 angepeilt war. Als ein zentraler Grund dafür gilt, dass Musk zu ambitioniert auf die Automatisierung der Produktion setzte - und später wieder mehr Arbeiter an die Montagelinien bringen musste.

Im Mai hatte Tesla noch betont, dass Field noch bei Tesla sei und sich nur eine Auszeit nehme, um Zeit mit der Familie zu verbringen. Am Dienstag bestätigte der Konzern einen Bericht im "Wall Street Journal", wonach der Manager Tesla verlässt.

Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Wie die USA Europa eroberten
24.09.2023

Der Publizist Werner Rügemer äußert sich im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten zum Anspruch der USA, alleinige Weltmacht...

DWN
Finanzen
Finanzen Beginn einer Ent-Euroisierung? Euro-Nutzung bricht laut Swift ein
24.09.2023

Der Euro wird im internationalen Handel viel weniger verwendet. Das zeigen kürzlich erschienene Swift-Zahlen. Ökonomen sehen darin eine...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kritische Rohstoffe: Wie die EU ihre Versorgung sichern will
24.09.2023

Lernen auf die harte Tour: Pandemiebedingte Engpässe, geopolitische Veränderungen und der Krieg in der Ukraine zwingen Europa zum...

DWN
Politik
Politik Gewalt-Eskalation im Kosovo: Spannungen mit Serbien nehmen massiv zu
24.09.2023

Bei Kämpfen mit einem bewaffnetem Kampftrupp im Nord-Kosovo gab es Tote. Die Spannungen in der Region nahmen zuletzt zu. Nun ist es zu den...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Startups: Wenn die Gazelle das Rennen verliert
24.09.2023

Nur sehr wenige Startups schaffen es von null auf hundert auf der Erfolgsskala in kürzester Zeit. Für die meisten jungen Gründer ist der...

DWN
Politik
Politik Länder warnen vor Aus für Deutschlandticket
24.09.2023

Das beliebte Deutschlandticket für Millionen Fahrgäste könnte schon bald wieder Geschichte sein – heißt es aus den Ländern gen...

DWN
Technologie
Technologie Die politische Ökonomie der Technologie
24.09.2023

Das System der industrialisierten westlichen Welt und ihrer Machtverteilung und -ausübung unterliegt einer großen Spannung. Diese wird...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Es geht schlicht um die Neuordnung Europas
23.09.2023

Bei Friedensverhandlungen zwischen Brüssel, wo die Zentralen der EU und der NATO stehen, und Moskau geht es unweigerlich um eine...