Deutschland

Bundesregierung warnt vor Aufspaltung von ThyssenKrupp

Lesezeit: 1 min
18.07.2018 17:21
Die Bundesregierung warnt vor der von einigen Hedgefonds geforderten Aufspaltung von ThyssenKrupp.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Turbulenzen beim Traditionskonzern Thyssenkrupp beschäftigen auch die Bundesregierung. "Wir beobachten die Situation von Thyssenkrupp intensiv und mit zunehmender Sorge", sagte Arbeitsminister Hubertus Heil am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Das Essener Unternehmen habe wichtige Weichenstellungen in Richtung des Erhalts als integrierter Konzern eingeleitet und damit die Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft gelegt. "Dieser Weg darf nicht gefährdet werden", warnte der SPD-Politiker. "Alle Beteiligten sollten gemeinsam daran arbeiten, Thyssenkrupp als bedeutenden Konzern des Standorts Deutschland zu stärken und damit die Arbeitsplätze zu sichern."

Auch das CDU-geführte Wirtschaftsministerium sprach sich gegen eine Zerschlagung des Unternehmens mit seinen 158.000 Mitarbeitern aus. "Die Bundesregierung setzt darauf, dass Thyssenkrupp als integrierter Industriekonzern erhalten bleibt", sagte eine Sprecherin des Ministeriums in Berlin. Wichtig sei, dass die wesentlichen Akteure im Gespräch blieben. "Ziel muss eine zukunftsfähige Lösung sein." Alle Beteiligten müssten konstruktiv zusammenarbeiten. Im Kabinett seien die Vorgänge bei dem Konzern aber kein Thema gewesen, ergänzte Regierungssprecher Steffen Seibert.

Bei dem Ruhrkonzern - einem Aushängeschild der deutschen Wirtschaft - geht es derzeit drunter und drüber. Nach einem Streit mit den Hedgefonds Cinven und Elliott über die künftige Strategie hatte Vorstandschef Heinrich Hiesinger vor zwei Wochen das Handtuch geworfen. Am Montag kündigte Aufsichtsratschef Ulrich Lehner seinen Rücktritt für Ende des Monats an.

Lehner und Hiesinger hatten sich für die Einheit des Konzerns ausgesprochen, der neben Stahl auch Anlagen, Autoteile, Aufzüge oder U-Boote herstellt. "Wir haben es im Blick, aber im Unternehmen selbst müssen die Weichen richtig gestellt werden, damit Thyssenkrupp zusammen bleibt und nicht zerschlagen wird", sagte Heil zudem dem Sender n-tv.

Cinven und Elliott treiben eine Aufspaltung voran, um mit den entstehenden Einzelteilen spekulieren zu können und Gewinne einzustreichen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...