Finanzen

Schweizer Aufsicht: Vorwürfe gegen Privatbank Rothschild

Lesezeit: 1 min
20.07.2018 10:55
Die Schweizer Finanzaufsicht wirft der Schweizer Rothschild Bank schwere Versäumnisse im Zusammenhang mit dem Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB vor.
Schweizer Aufsicht: Vorwürfe gegen Privatbank Rothschild

Mehr zum Thema:  
Asien >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Asien  

Die Rothschild Bank AG hat nach Ansicht der Schweizer Finanzmarktbehörde (Finma) in Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre rund um den malaysischen Staatsfonds 1MDB schwer gegen Geldwäschereivorschriften verstoßen. Die Bank und eine im Trustgeschäft tätige Tochtergesellschaft hätten bei einer bedeutenden Geschäftsbeziehung die Herkunft der Vermögenswerte mangelhaft abgeklärt, wie die Behörde am Freitag mitteilte.

Die Finma werde die von dem Geldhaus bereits ergriffenen Verbesserungsmaßnahmen prüfen lassen. Mit dem Fall schließe die Finma das letzte von insgesamt sieben Verfahren im Kontext von 1MDB ab.

In einer Mitteilung schreibt die FINMA:

Die FINMA stellte fest, dass die Bank und eine im Trustgeschäft tätige Tochtergesellschaft bei einer bedeutenden Geschäftsbeziehung die Herkunft der Vermögenswerte mangelhaft abklärten. Obwohl bereits bei der Anbahnung der Geschäftsbeziehung erste Hinweise bestanden, wonach dieser Kunde in Geldwäschereiaktivitäten involviert sein könnte, entschieden sich die Institute, diese Geschäftsbeziehung zu führen und später sogar erheblich auszubauen. Aufgrund der mangelhaften Abklärungen verletzten die Institute nach Ansicht der FINMA auch ihre Meldepflicht: Sie erstatteten mit erheblicher Verspätung Verdachtsmeldungen an die Meldestelle für Geldwäscherei (MROS). Ausserdem dokumentierte die Bank verschiedene Transaktionen mit erhöhten Risiken ungenügend.

Die Finma hatte unter anderem die beiden Schweizer Großbanken Credit Suisse und UBS gerügt. Die inzwischen vom Vermögensverwalter EFG International übernommene Tessiner Bank BSI wurde wegen ihrer Verwicklung in den Fall von der Behörde sogar geschlossen. Der inzwischen abgewählte malaysische Ministerpräsident Najib Razak hatte 1MDB 2009 zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung aufgelegt. Das US-Justizministerium mutmaßt, dass hochrangige Fonds-Mitarbeiter und ihre Partner insgesamt mehr als 4,5 Milliarden Dollar aus dem Fonds nahmen. Die Untersuchungen beschäftigen Behörden in mehreren Ländern.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Asien >

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Die neuen, elektrifizierten Honda-Modelle

Komfort, Leistung und elektrische Antriebe – das gibt es alles mit den brandneuen Honda-Modellen als E-Auto, Plug-in-Hybrid und...

DWN
Politik
Politik Russland liefert Rekordmengen Gas über TurkStream nach Europa
29.11.2023

Über TurkStream fließen derzeit Rekordmengen Gas nach Europa. Doch die militärischen Angriffe auf die Pipeline halten an. Zudem macht...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Inflation fällt deutlich, aber Ökonomen warnen vor Jahresende
29.11.2023

Die Inflation ist im November überraschend stark gefallen, auf den niedrigsten Wert seit Juni 2021. Doch für Dezember erwarten Ökonomen...

DWN
Politik
Politik Scholz im Bundestag: Eine Erklärung, die nichts erklärt
28.11.2023

Die mit großer Spannung erwartete Regierungserklärung enttäuschte. Weder erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz, wie es zu dem...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wegen Haushaltskrise: OECD empfiehlt Ende der Rente mit 63
29.11.2023

Die OECD prognostiziert, dass die Wirtschaft in Deutschland 2024 deutlich langsamer wächst als in den anderen Staaten. Wegen der...

DWN
Immobilien
Immobilien Zeichen der Zuversicht: Die Renaissance der Zinshäuser
29.11.2023

Die Häuser wurden einst vor allem von gut situierten Privatinvestoren errichtet und galten als Kapitalanlage des wohlhabenden Bürgertums....

DWN
Finanzen
Finanzen Sinkende Inflation treibt Dax auf höchsten Stand seit Juli
29.11.2023

Der Dax hat die Marke von 16.000 Punkten überwunden und notiert auf dem höchsten Stand seit vier Monaten. Hintergrund ist der anhaltende...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Inflation gebannt? Reallöhne steigen, Importpreise fallen
29.11.2023

Die Reallöhne in Deutschland sind wegen der sinkenden Inflation zuletzt wieder gestiegen. Zudem verzeichnen die Importpreise einen starken...

DWN
Finanzen
Finanzen Buffett-Weggefährte Charlie Munger mit 99 Jahren gestorben
29.11.2023

Während Warren Buffett als Investoren-Legende weltbekannt ist, gab sich Charlie Munger über Jahrzehnte zufrieden damit, seine rechte Hand...