Frankreich hat nach den Vereinbarungen zwischen der EU und den USA im Handelsstreit rote Linien für die künftigen Verhandlungen gezogen. Der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire sagte der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag, Ziel könne nicht ein umfassendes Handelsabkommen sein. Die Grenzen eines solchen Unterfangens seien durch das gescheiterte Freihandelsabkommen TTIP aufgezeigt worden. Auch müsse die Landwirtschaft aus den Verhandlungen zwischen EU und USA herausgehalten werden.
Außerdem forderte Le Maire eine Öffnung der USA für europäische Unternehmen bei öffentlichen Ausschreibungen. Dieser Markt sei für die Europäer nach wie vor „weitgehend verschlossen“, sagte der Minister der AFP. Allgemein forderte Le Maire „Klarstellungen“ zu den von US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vorgeschlagenen Maßnahmen.
Trump und Juncker hatten sich bei ihrem Treffen am Mittwoch in Washington auf einen gemeinsamen Kurs zur Beilegung der Handelsstreitigkeiten verständigt. Ein gemeinsamer EU-Deal sieht unter anderem vor, auf einen fast vollständigen Abbau von gegenseitigen Restriktionen im Handel mit Industriegütern hinzuarbeiten. Vereinbart wurde auch, Handelsbarrieren für Sojabohnen zu reduzieren. Die EU-Kommission sagte eine Steigerung der Soja-Importe aus den USA zu, ein für Trump sehr wichtiges Thema.