Finanzen

Chinesische Banken erwägen Einstieg bei NordLB

Zwei chinesische Großbanken sollen einen Einstieg bei der NordLB erwägen.
16.08.2018 15:59
Lesezeit: 1 min

Große chinesische Banken sind einem Magazinbericht zufolge an einem Einstieg bei der NordLB interessiert. Die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) und die Bank of China gehörten zu den Geldhäusern, die gerne Teile der Landesbank übernehmen wollten, berichtete die "WirtschaftsWoche" am Donnerstag. Die NordLB und das niedersächsische Finanzministerium wollten sich dazu nicht äußern.

In der Politik haben zuletzt die Bedenken gegen chinesische Investoren deutlich zugenommen. Die Bundesregierung hat erst im vergangenen Monat den Kauf eines Anteils von 20 Prozent an dem ostdeutschen Stromnetzbetreiber 50Hertz durch den chinesischen Staatskonzern State Grid Corporation of China (SGCC) verhindert. Der Verkauf des Maschinenbauers Leifeld Metal Spinning an eine chinesische Industriegruppe scheiterte ebenfalls am Widerstand der deutschen Politik.

Zudem waren auch vor der Privatisierung der HSH Nordbank chinesische Investoren als Interessenten gehandelt worden. Am Ende wurde die Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein dann jedoch von einem Konsortium um die US-Finanzinvestoren Cerberus und JC Flowers übernommen - eine Entscheidung, welche inzwischen für Ärger sorgt.

Die unter faulen Schiffskrediten ächzende NordLB sucht seit Monaten nach einer Lösung für ihr Kapitalproblem und prüft dabei auch, die Bank für privates Kapital zu öffnen. Die Kernfrage ist, wie man Geld in die Bank stecken kann, ohne dass es zu einem Beihilfeverfahren der EU-Kommission mit harten Auflagen kommt.

Ein Sprecher des niedersächsischen Finanzministeriums bekräftigte am Donnerstag, die NordLB arbeite in enger Zusammenarbeit mit ihren Eignern intensiv an einem umfassenden Konzept zur Stärkung der Kapitalquoten und zur Weiterentwicklung des Geschäftsmodells. "Dabei werden unterschiedliche Szenarien, Maßnahmen und Modelle durchgespielt und intensiv geprüft. Es gibt derzeit noch keine Vorfestlegungen oder Entscheidungen." Niedersachsen ist mit gut 59 Prozent größter Eigner der NordLB, die Sparkassen des Landes halten rund 26 Prozent, Sachsen-Anhalt fast sechs Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...