Deutschland

Sechs Milliarden Risiko: Zypern-Rettung soll deutsche Banken retten

Wenn sich die EU, Zypern und Russland nicht auf eine Lösung einigen können, droht den deutschen Banken ein ganz realer Verlust in Milliardenhöhe. Vor allem die zypriotischen Unternehmen sind massiv bei den deutschen Geldhäusern verschuldet.
21.03.2013 01:48
Lesezeit: 1 min

Die Idee der EU, mit dem kleinen Zypern erstmals ein wirkliches Exempel zu statuieren, könnte für die deutschen Banken teuer werden. Es wäre nach dem Schuldenschnitt in Griechenland das erste Mal, dass die deutschen Geldinstitute reale, große Verluste hinnehmen müssten. Wie die aktuellen Daten der Deutschen Bundesbank, die den Deutschen Wirtschafts Nachrichten vorliegen, zeigen, sind die deutschen Banken in Zypern mit 5,925 Milliarden Euro engagiert.

So schulden beispielsweise die öffentlichen Haushalte den Banken aus Deutschland 149 Millionen Euro und die zypriotischen Banken 71 Millionen Euro. Den Löwenanteil an Verbindlichkeiten gegenüber deutschen Banken haben jedoch die zypriotischen Unternehmen. Hier droht den Finanzinstituten im Falle einer völligen Zahlungsunfähigkeit Zyperns ein Verlust von 5,705 Milliarden Euro. Verluste, die die deutschen Banken tatsächlich in ihren Bilanzen abschreiben müssten.

Am Beispiel des Engagements der deutschen Finanzinstitute zeigt sich jedoch auch, dass Brüssel sehr wohl wusste, warum jeder Bankkunde mit Einlagen auf Banken in Zypern eine Zwangsabgabe leisten sollte. Immerhin sind Unternehmen gezwungen, Geschäftskonten zu eröffnen und müssten aus diesem Grund auch einen Abschlag auf ihre Einlagen zahlen.

Darüber hinaus stellt sich angesichts des Engagements der deutschen Banken in Zypern auch die Frage, welche Verluste andere europäische Banken im Falle eines Euroaustritts oder einer Pleite des Landes hinnehmen müssten.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...