Politik

Niederlage für Murdoch: Comcast übernimmt Sky

Lesezeit: 1 min
22.09.2018 22:53
Die britische Senderkette Sky geht an den US-Kabelbetreiber Comcast.
Niederlage für Murdoch: Comcast übernimmt Sky

Der US-Kabelriese Comcast hat die Auktion um die britische Bezahlsender-Kette Sky gewonnen. Bei der Versteigerung übertrumpfte Comcast seinen amerikanischen Rivalen 21st Century Fox mit einer rund 30 Milliarden Pfund schweren Offerte für Sky, wie die britische Übernahmebehörde am Samstagabend mitteilte. Comcast bot 17,28 Pfund je Sky-Aktie, Fox nur 15,67 Pfund je Anteilsschein.

Mit einem Börsenwert von 27,7 Milliarden Pfund ist Sky das wertvollste britische Unternehmen, das je von einem ausländischen Unternehmen erworben würde.

21st century Fox und Sky gehören zum globalen Medienimperium des konservativen Milliardärs Rupert Murdoch, der neben vielen anderen Publikationen unter anderem das Wall Street Journal besitzt und eine Beteiligung an der Jugendzeitschrift Vice hält.

Murdoch versucht seit Jahren, Sky zu übernehmen, ist jedoch an den britischen Aufsichtsbehörden gescheitert. Ihm gehören auch britische Boulevard-Zeitungen, die untr anderem in einen Abhör-Skandal verwickelt waren. Muroch übt traditionell politischen Einfluss in Märkten aus, in denen er tätig ist.

Comcast hat 23 Millionen Abonnenten, ist seit einigen Jahren ins Mediengeschäft eingestiegen und betreibt unter anderem den US-Sender NBC.

Das vor allem für Live-Sportübertragungen und Spielfilme bekannte Sky-Programm läuft in 23 Millionen Haushalten Europas, einer der größten Ableger sendet in Deutschland. Traditionelle Medien- und Unterhaltungskonzerne fürchten die immer mächtiger werdende Konkurrenz von Netflix und Amazon.

Das Tauziehen um Sky zog sich seit Ende 2016 hin, als Fox zunächst 10,75 Pfund je Aktie bot. Hinter der Offerte stand auch der Unterhaltungskonzern Disney, der Comcast im Juni im Kampf um das Film- und Fernsehgeschäft von Fox mit einem 71 Milliarden Dollar schweren Gebot ausgestochen hatte. Damit fiel Disney auch die Fox-Beteiligung von 39 Prozent an Sky zu. Das Fox-Filmgeschäft steht für Kinohits wie "Avatar" und "Titanic" und die TV-Serie "Die Simpsons".

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...