Politik

Irakische Milizen kommen Assad gegen IS zu Hilfe

Lesezeit: 2 min
08.11.2018 23:07
Im Südosten Syriens befinden sich pro-syrische und pro-amerikanische Milizen und Söldner im Wettrennen um die Eroberung der letzten Gebiete des IS. Irakische Milizen kommen Syrien zu Hilfe.
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Die irakischen „Popular Mobilization Forces“ (PMF) haben in den vergangenen Tagen Vorbereitungen für eine militärische Operation gegen den IS in Syrien getroffen. Das berichtet Enab Baladi. Die Operation konzentriert sich auf das Hajin-Gebiet östlich des Euphrats. PMF-Kommandant Hashem al-Musawi sagte dem irakischen Blatt Malouma, dass die PMF bereit seien, eine großangelegte Operation gegen die Terror-Miliz IS durchzuführen. Zuvor sei die Genehmigung der syrischen Regierung eingeholt worden, die nach wie vor die einzige rechtmäßige Autorität im Land ist. Die PMF unterstützen die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.

Der IS konnte in den vergangenen Tagen große Flächen des Hajin-Gebiets erobern. Der IS-Vorstoß reichte bis nach Baghuz al-Fuqani an der syrisch-irakischen Grenze. der PMF-Kommandant al-Musawi führt dazu aus: „Die PMF hat während der aktuellen Phase der Anti-IS-Kampagne viele Raketenangriffe innerhalb Syriens durchgeführt. Diese haben sich auf wichtige IS-Positionen konzentriert und eine Reihe ihrer Kommandeure getötet.“

Nach Informationen des Soufan Centers sind IS-Kämpfer noch in Hajin, Abu Kamal, Dashisha, Mayadin und in den Außenbezirken von Deir Ezzor aktiv. Zeitgleich zur Mobilisierung der PMF haben auch die von den USA unterstützten Kurden-Milizen der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) eine Offensive auf Hajin gestartet. Eine Absprache zwischen der PMF und der SDF hat es nicht gegeben. Die PMF und SDF befinden sich als Stellvertreter in einem Wettrennen um die Eroberung der letzten Gebiete des IS. Die syrische Regierung wirft der Anti-IS-Koalition, die die Offensive der SDF unterstützt, vor, bei ihren Luftschlägen auf Hajin „Weißen Phosphor“ eingesetzt zu haben. Das meldet die syrische staatliche Nachrichtenagentur SANA. Die Anti-IS-Koalition weist den Vorwurf zurück.

In den Reihen der PMF kämpfen nicht nur Schiiten, sondern auch zahlreiche Sunniten und Jesiden aus dem Irak. Die Jesiden weigern sich, sich den kurdischen Peschmerga-Kämpfern anzuschließen. Als im Jahr 2014 der IS Sindschar überfiel und eine unbekannte Anzahl an Jesiden tötete, blieben die mit den USA verbündeten Peschmerga untätig. Die Jesiden, die sich den PMF angeschlossen haben, kommen größtenteils aus dem Gebiet Sindschar. Die jesidische Truppe innerhalb der PMF heißt „Shingal Mobilization Force“ und wird von Haider Shasho angeführt, so Rudaw.

Im März 2018 sagte nach Angaben der Century Foundation ein Sprecher des US-Außenministeriums: „Ich denke, es ist auch wichtig zu betonen, dass die PMF ein Oberbegriff für ein Sortiment von Milizen ist, zu dem natürlich auch Schiiten, aber auch Turkmenen, Christen und Sunniten gehören. Es ist auch erwähnenswert, dass nicht alle schiitischen Milizen vom Iran unterstützt oder finanziert werden.“

Die PMF umfasst etwa 140.000 Kämpfer und 40 paramilitärische Einheiten. Die wichtigsten Einheiten sind die Badr-Organisation, Saraya al-Salam, Asaib Ahl al-Haq (AAH), Harakat Hezbollah al-Nujaba, Saraya Taleaa al-Khorasani und Kataib Imam Ali.

 

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