Die Deutsche Bahn will einem Zeitungsbericht zufolge für die nächsten vier Jahre weitere rund 4,9 Milliarden Euro vom Bund, um die Pünktlichkeit zu verbessern. Das sei eine der Kernbotschaften eines 200-seitigen Strategieberichts, der Ende vergangene Woche an die Aufsichtsräte der Bahn verschickt worden sei, berichtete die "Bild am Sonntag". Am 22. und 23. November findet eine Sondersitzung des Gremiums statt. Ein Sprecher der Bahn lehnte einen Kommentar ab. Vor der Sitzung werde sich der Konzern nicht äußern. Dafür machte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) klar, was er von dem Treffen erwartet: "Die Aufsichtsratssitzung wird eine sehr intensive Strategieklausur, und ich möchte, dass die beschlossenen Maßnahmen schon bis zum Frühjahr 2019 zu erheblichen Verbesserungen für die Bahnkunden führen", sagte er der Zeitung.
Die Bahn kämpft mit einer hohen Verschuldung bei gleichzeitig steigendem Investitionsbedarf und anhaltenden Mängeln bei Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Deshalb will der Aufsichtsrat auf seiner zweitägigen Sondersitzung über die Mittelfristplanung des Konzerns diskutieren. Die Bahn könnte die Pläne für einen Börsengang der Auslandstochter Arriva oder der Logistiksparte Schenker wieder aus der Schublade holen, hatte Bahnchef Richard Lutz Ende Oktober in Frankfurt gesagt. Thema wird Bahnkreisen zufolge auch der mögliche Abgang des Schenker-Fracht-Vorstands Ewald Kaiser sein. Dieser wolle möglichst bald gehen, die Bahn hingegen wolle zuerst einen Nachfolger finden, hatte es in Bahnkreisen geheißen