Politik

Draghi beruhigt: Aufschwung in Europa kommt wieder

EZB-Präsident Mario Draghi sieht trotz der jüngsten negativen Konjunktur den Aufschwung in der Euro-Zone nicht in Gefahr.
16.11.2018 12:15
Lesezeit: 1 min

"Es gibt sicher keinen Grund, warum die Expansion im Euro-Raum abrupt enden sollte", sagte Draghi am Freitag auf einem Bankenkongress in Frankfurt. Da die Erholung schon lange anhalte, sei eine graduelle Abschwächung normal. Die Wirtschaft wachse bereits seit fünf Jahren. "Und wir erwarten, dass die Expansion in den kommenden Jahren anhält," sagte der Italiener.

Die Wirtschaft im Währungsraum war im dritten Quartal so langsam gewachsen wie seit mehr als vier Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt legte zwischen Juli und September nur noch um 0,2 Prozent zum Vorquartal zu. Das Wachstum halbierte sich damit zum Frühjahr. Vor allem Schwächen in der größten Euro-Volkswirtschaft Deutschland bremsten die Dynamik. Experten machten dafür insbesondere Probleme der Autobauer mit einem neuen Abgasmessverfahren verantwortlich und rechnen damit, dass es im Schlussquartal wieder bergauf gehen sollte.

Der positive Kreislauf zwischen Beschäftigung, Arbeitseinkommen und Verbrauch sei der Motor der Konjunktur, sagte Draghi. Und dieser sei durch die geringere Wachstumsdynamik in diesem Jahr nicht unterbrochen worden. Die Risiken hätten allerdings zugenommen. Im Dezember, wenn der Europäischen Zentralbank neue Konjunktur-Prognosen der hauseigenen Volkswirte vorlegen, ließen sich die Gefahren für Wachstum und die Inflation besser abschätzen. Der EZB-Chef bekräftigte aber, dass die vor allem in Deutschland umstrittenen Anleihenkäufe voraussichtlich zum Jahresende eingestellt werden. Diese waren in den vergangenen Jahren das wichtigste Kriseninstrument der Währungshüter im Kampf gegen eine aus ihrer Sicht zu schwache Inflation.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...