Finanzen

BIZ: 70 Prozent der Zentralbanken prüfen eigene Kryptowährungen

Lesezeit: 3 min
08.01.2019 17:17
Laut einem Bericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich planen 70 Prozent der Zentralbanken die Ausgabe eigener digitalen Währungen.

Mehr zum Thema:  
Krypto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Krypto  

TOP-Meldung

BIZ: 70 Prozent der Zentralbanken prüfen eigene Kryptowährungen

Ein am Dienstag veröffentlichter neuer Bericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zeigt, dass weltweit 70 Prozent der Zentralbanken die Ausgabe ihrer eigenen digitalen Zentralbankwährungen (CBDC) untersuchen. Die konkreten Pläne zur Umsetzung und die Motivationen unterscheiden sich jedoch erheblich.

Die BIZ ist eine in der Schweiz ansässige Organisation, die sich aus 60 Zentralbanken zusammensetzt. Sie hat bis heute eine Reihe wichtiger Berichte sowohl für dezentrale Kryptowährungen als auch für CBDCs veröffentlicht.

Letztere unterscheiden sich von den erstgenannten darin, dass es sich um digitale Währungen handelt, die von einer Zentralbank ausgegeben werden, deren Status als gesetzliches Zahlungsmittel von staatlichen Vorschriften oder Gesetzen abhängt.

Die BIZ unterscheidet digitale Zentralbankwährungen in solche mit stark eingeschränktem Zugang, die etwa für Zahlungen zwischen Banken und die Wertpapierabwicklung genutzt werden sollen (Wholesale), und in solche mit weniger eingeschränktem Zugang, die zum Beispiel auch für Zahlungen im Einzelhandel eingesetzt werden können (Retail).

Im Rahmen der BIZ-Umfrage wurden weltweit 63 Zentralbanken untersucht, von denen sich 41 in Schwellenländern und 22 in fortgeschrittenen Volkswirtschaften befinden. Zusammen stehen sie für fast 80 Prozent der Weltbevölkerung und mehr als 90 Prozent der Weltwirtschaftsleistung.

Von des 63 untersuchten Zentralbanken sind 70 Prozent bereits in der theoretischen CBDC-Forschung tätig gewesen oder werden dies in naher Zukunft sein. Dies ist ein leichter Anstieg gegenüber 2017.

Und von den Banken, die an CBDC forschen, soll rund die Hälfte bereits zu Experimenten und zu praxisorientierten Proof-of-Concept-Arbeiten übergegangen sein, ein Plus von 15 Prozent gegenüber 2017, obwohl viele dieser PoCs vor allem analytisch sind und keine konkreten Emissionspläne enthalten.

Nur fünf Zentralbanken haben tatsächlich schon CBDC-Pilotprojekte durchgeführt. In Schweden und Uruguay ist die aktive Überlegung, ein allgemeines CBDC als Bargeldergänzung auszugeben, weit fortgeschritten.

Schwedens Riksbank arbeitet seit Anfang 2017 an einem e-Krona-Projekt. Nun steht das Land jetzt vor der nächsten Stufe, einem Pilotprojekt für einen vorausbezahlten, unverzinslichen und nachverfolgbaren e-Krona.

Die Zentralbank von Uruguay hat bereits ein Pilotprogramm für eine CBDC für allgemeine Zwecke abgeschlossen. Da der Bargeldumlauf rückläufig war, startete sie im November 2017 ein e-Peso-Pilotprogramm, das insbesondere auf Blockchain-Technologie basierte. Nachdem der Pilot im April 2018 erfolgreich abgeschlossen wurde, prüft die Bank nun weitere Versuche und potenzielle Emissionen.

Im vergangenen November forderte die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, die internationale Gemeinschaft auf, CBDCs in Betracht zu ziehen. Sie argumentierte, dass digitale Zentralbankwährungen auf die Erreichung staatlicher Ziele wie finanzielle Inklusion, Sicherheit sowie Verbraucher- und Datenschutz bei Zahlungen hinarbeiten könnten.

Weitere Meldungen

Coinbase stoppt Ethereum Classic wegen 51-Prozent-Angriff

  • Wir beobachteten wiederholte tiefgreifende Reorganisationen der Ethereum-Classic-Blockchain, von denen die meisten doppelte Ausgaben (double spends) aufwiesen.
  • Der Gesamtwert der Doppelausgaben, die wir bisher beobachtet haben, beträgt rund 1,1 Millionen Dollar.
  • Das Coinbase-Team prüft derzeit die Sicherheit einer erneuten Aktivierung von Sende- und Empfangsvorgängen von Ethereum Classic, und wir werden unseren Kunden mitteilen, was in Bezug auf die Unterstützung für ETC zu erwarten ist.

Kryptowährungen sind "völliger Unsinn", sagt EZB-Ratsmitglied

  • Ardo Hansson, der Gouverneur der Bank von Estland, hat in einer Rede auf der Konferenz "5 Jahre mit dem Euro" in Lettland  behauptet, dass Kryptowährungen als völliger Unsinn sterben werden.
  • Der Politiker sagte, dass die Blase bereits zusammengebrochen ist und weiter zusammenbrechen sollte, wenn der Markt nicht „ein neues Gleichgewicht“ erreicht.
  • "Ich denke, dass wir in ein paar Jahren wiederkommen und fragen werden, wie wir in diese Situation kommen konnten, dass wir an diese Art von Märchen glaubten", sagte Hansson.

Mining-Riese Canaan prüft Börsengang in New York statt Hongkong

  • Canaan Creative, der zweitgrößte Hersteller von Kryptowährungs-Mining-Hardware der Welt, beabsichtigt nun, in den USA statt in Hongkong an die Börse zu gehen, berichtet Bloomberg.
  • Der ASIC-Hersteller prüft die Möglichkeit, seinen Börsengang in New York im ersten Halbjahr dieses Jahres durchzuführen.
  • Zu den Sponsoren von Canaans Börsengang in Hongkong zählten Investmentbanken wie Credit Suisse, CMB International Capital, Deutsche Bank und Morgan Stanley.

Winklevoss-Brüder bestätigen Engagement für Bitcoin-Börsenfonds

  • Auf die Frage, ob Bitcoin die Nummer eins unter den Kryptowährungen behalten kann, drückte Cameron seine optimistische Sicht der Münze aus.
  • Die Gebrüder Winklevoss sagten außerdem, dass sie sich "mehr denn je engagieren, einen ETF [Exchange Traded Fund] zu einer Realität zu machen".
  • Cameron sagte, dass derzeit "Fiat-Börsen entscheidend für Krypto" sind, aber er "eine Zukunft sehen kann, in der alles (einschließlich Fiatwährungen) Krypto ist", womit er den an den Dollar gebundenen Stablecoin der Winklevoss-Zwillinge bewarb, den Gemini-Dollar (GUSD).

Gab nutzt Cash-App, nachdem Coinbase sein Konto gesperrt hat

  • Die konservative Social-Media-Webseite Gab.com nutzt jetzt die Cash-App des US-amerikanischen Zahlungsdienstleisters Square für Bitcoin-Spenden.
  • Gab ist ein soziales Netzwerk, das sich online als Hort für unzensierte Sprache präsentiert.
  • Anfang dieses Monats wurde auch der persönliche Coinbase-Account von Gab-Mitbegründer Andrew Torba gekündigt, sodass Gab dazu aufforderte, dezentralisierte Börsen als einziges Mittel zum Schutz gegen Zensur zu nutzen.

Meldungen vom 07.01.

Meldungen vom 06.01.

Meldungen vom 04.01.

Meldungen vom 03.01.

Meldungen vom 02.01.

Mehr Krypto-Themen finden Sie hier.

Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.


Mehr zum Thema:  
Krypto >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Immobilien
Immobilien In Life-Science-Immobilien investieren: Tipps für den Einstieg in die neue Assetklasse
26.12.2024

Immobilien in der Life-Sciences-Branche sind höchst spezialisiert und komplex - und für Investoren ein besonders spannender...

DWN
Politik
Politik Biden setzt Zeichen: Todesurteile werden zu lebenslangen Haftstrafen umgewandelt
25.12.2024

Der scheidende US-Präsident Joe Biden positioniert sich klar gegen die Todesstrafe auf Bundesebene. Sein Nachfolger Donald Trump vertritt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft DWN-Interview: Hat Deutschlands Bergbau eine Zukunft?
25.12.2024

Deutschlands Bergbau steckt in einer kritischen Phase: Das Land verfügt über wertvolle Rohstoffe und ist in Bergbautechnologien führend....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Klimaneutralität Deutschland: Wie der Ländervergleich die Fortschritte zeigt
25.12.2024

Deutschland muss seine Bemühungen zur Erreichung der Klimaziele des Pariser Abkommens intensivieren. Laut einer Bertelsmann-Studie...

DWN
Politik
Politik Auf einmal haben alle Ideen! Wahlkampfversprechen: Was die Parteien zu Steuern, Rente, Klima planen
25.12.2024

Die Wahlkampfprogramme der deutschen Parteien werden erst am kommenden Dienstag offiziell vorgestellt. Die Grundthemen und Positionierungen...

DWN
Politik
Politik CO2-Preis steigt - was das beim Tanken und Heizen bedeutet
25.12.2024

Das neue Jahr könnte mit höheren Preisen an der Tankstelle beginnen. Das liegt an einem steigenden CO2-Preis. Ab 2027 könnte sich dieser...

DWN
Technologie
Technologie KI-Wettlauf: Wie Europa den Anschluss an die Welt verliert
25.12.2024

Europas Wettbewerbsfähigkeit steht vor einer existenziellen Herausforderung. Während künstliche Intelligenz (KI) eine technologische und...

DWN
Panorama
Panorama Aus nach 170 Jahren: Schokohersteller Cadbury ist kein Hoflieferant mehr
25.12.2024

Das nennt man wohl: aus der königlichen Gunst gefallen. Die Chocolatiers von Cadbury müssen zu Weihnachten einen schweren Schlag...