Finanzen

NordLB steuert auf umfangreiche Stellen-Streichungen zu

Bei der NordLB wird es offenbar schon bald zu Stellenstreichungen kommen.
30.01.2019 14:38
Lesezeit: 1 min

NordLB-Mehrheitseigentümer Niedersachsen erwartet einen weiteren Stellenabbau bei der Landesbank. Das Modell von Privatinvestoren und eine geplante Auffanglösung von Sparkassen sähen jeweils vor, dass das Institut künftig verkleinert werden soll, sagte Landesfinanzminister und NordLB-Aufsichtsratschef Reinhold Hilbers am Mittwoch in Hannover.

"Insofern werden wir auch Arbeitsplätze dort verlieren." So würde etwa der Abbau fauler Schiffskredite zwangsläufig zu weniger Personal führen. "Aber uns geht es darum, möglichst viel Arbeitsplätze zu erhalten." Er informierte zusammen mit NordLB-Chef Thomas Bürkle den Haushalts- und Finanzausschuss im Landtag über die Lage bei der dringend auf Kapital angewiesenen NordLB.

Die NordLB liegt nach eigenen Angaben mit dem angekündigten Abbau von 1250 der rund 6000 Stellen bis Ende 2020 im Plan. Alle Beteiligten rechnen aber fest damit, dass der Einstieg von US-Investoren bei der NordLB oder eine Auffanglösung der Sparkassen und Landesbanken zu einem weiteren, spürbaren Personalabbau führen dürfte. "Die Bank wird schrumpfen", sagte ein Insider.

Niedersachsen hält knapp 60 Prozent an der NordLB, während Sachsen-Anhalt auf fast sechs Prozent kommt. Auf Sparkassen in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern entfallen rund 35 Prozent. Die Eigentümer suchen nach Wegen, um die dünnen Kapitalpolster des Instituts zu stärken.

Die US-Finanzinvestoren Cerberus und Centerbridge haben Insidern zufolge ein gemeinsames Angebot für knapp die Hälfte der Landesbank vorgelegt. Zugleich wollen Sparkassen und Landesbanken zusammen mit den NordLB-Eignern am Donnerstag eine Auffanglösung schmieden, um den Einstieg der Privatinvestoren zu verhindern. Der Kapitalbedarf der NordLB liege bei rund 3,6 Milliarden Euro. Nach einem Treffen mit der Aufsicht könnten die NordLB-Eigner am Wochenende eine Richtungsentscheidung fällen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...