Politik

Eskalation: Frankreich zieht Botschafter aus Italien ab

Lesezeit: 1 min
07.02.2019 14:12
Frankreich zieht seinen Botschafter aus Italien ab. Vorausgegangen waren ernste Provokationen der italienischen Regierung.
Eskalation: Frankreich zieht Botschafter aus Italien ab

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Frankreich hat seinen Botschafter aus Rom zurückgerufen. Damit reagiere man auf die "wiederholten, grundlosen Angriffe und die unerhörten Äußerungen" von italienischen Regierungspolitikern, teilte das Außenministerium in Paris mit, wie Reuters berichtet. "Unstimmigkeiten zu haben, ist eine Sache, aber die Beziehungen für Wahlziele zu manipulieren, ist eine andere."

Jüngstes Ärgernis für die Regierung in Paris war ein Treffen von Italiens stellvertretendem Ministerpräsidenten Luigi di Maio mit dem Anführer der "Gelbwesten", Christophe Chalencon, die seit Wochen gegen die Politik von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron protestieren.

Frankreich hat empört auf das Treffen reagiert. Dies sei eine "neue Provokation", die "zwischen Nachbarstaaten und Partnern im Herzen der Europäischen Union nicht akzeptabel" sei, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Mittwochabend in Paris.

Di Maio hatte sich am Dienstag bei Paris mit den Führern der französischen Protestbewegung, Christophe Chalençon und Ingrid Levavasseur, sowie mehreren Kandidaten der Gelbwesten für die EU-Wahl Ende Mai getroffen, berichtet EUObserver.

Eine offizielle Wahlallianz scheint man dabei jedoch nicht vereinbart zu haben. Die Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) bildet derzeit im EU-Parlament eine gemeinsame Gruppe mit der britischen Ukip.

Das Büro von Di Maio teilte nach dem Treffen bei Paris am Dienstag mit, es solle in den kommenden Wochen in Rom ein weiteres Treffen mit den Gelbwesten-Kandidaten geben.

Zwischen den Gelbwesten und der Fünf-Sterne-Bewegung bestünden viele "gemeinsame Punkte", so Di Maios Büro. Dies betreffe etwa die Themen soziale Gerechtigkeit, direkte Demokratie und Umwelt. "Der Wind des Wandels hat die Alpen überquert", erklärte Di Maio nach dem Treffen auf Twitter.

Die Regierung Italiens aus der Fünf-Sterne-Bewegung und der Lega-Partei hatte sich bereits im vergangenen Monat hinter die Gelbwesten gestellt. "Gelbwesten - bleibt standhaft!", sagte Di Maio damals. Innenminister Matteo Salvini hatte erklärt, er unterstütze "ehrenhafte Bürger" in ihrem Protest gegen Präsident Emmanuel Macron, der "gegen sein Volk" regiere.

Die italienische Regierung liegt bereits seit längerem mit Macron im Clinch - unter anderem wegen der Einwanderungspolitik. Die Gelbwesten fordern bei ihren wöchentlichen Kundgebungen den Rücktritt Macrons und eine Abkehr von dessen Sozialpolitik.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...