Finanzen

Großbritanniens Wirtschaft rutscht in die Stagnation

Das Wachstum der britischen Wirtschaft ist zum Jahresende faktisch zum Erliegen gekommen.
11.02.2019 11:36
Lesezeit: 1 min

Die britische Wirtschaft verliert vor dem näher rückenden Austritt aus der EU deutlich an Schwung. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Oktober bis Dezember nur noch um 0,2 Prozent zum Vorquartal zu, wie das Statistikamt (ONS) am Montag mitteilte. Im Sommer war noch ein Plus von 0,6 Prozent erreicht worden.

Die Autobauer und die Stahlindustrie fuhren ihre Produktion zurück. Und auch die Bauwirtschaft erwies sich gegen Jahresende als Bremsklotz für die Konjunktur. Zudem gingen die Investitionen im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,7 Prozent zurück. So stark waren sie seit Anfang des Jahrzehnts nicht mehr gesunken, als sich das Vereinigte Königreich gerade aus der Rezession löste. Im gesamten Jahr 2018 fiel das Plus beim BIP mit 1,4 Prozent auf das niedrigste Niveau seit 2012.

Der Abschwung in der britischen Wirtschaft ist vor allem vor dem Hintergrund bedenklich, dass ein gewisses Wachstum von Nöten ist, um die in den vergangenen Jahren stark gestiegene Schuldenlast der Bürger und des Staates zu finanzieren.

In diesem Jahr könnte es noch weniger werden: Die Notenbank rechnet wegen der Brexit-Unsicherheiten nur noch mit einem Wachstum von 1,2 Prozent. Damit würde die Wirtschaft auf der Insel auf das schwächste BIP-Plus seit der Finanzkrise vor zehn Jahren zusteuern.

Großbritannien will die EU Ende März verlassen. Ob es zu einem geregelten Austritt kommt oder zu einem sogenannten harten Brexit ist auch wenige Wochen vor dem geplanten Ausstieg noch völlig unklar. Von einem ungeordneten Brexit könnten einer Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) in Deutschland mehr als 100.000 Arbeitskräfte betroffen sein, allein 15.000 Beschäftige in der Autoindustrie.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Polen will Bau von AKW an der Ostsee 2028 starten
14.03.2025

Deutschland hat sein letztes Atomkraftwerk abgeschaltet. Polen indes will seinen ersten Reaktor direkt am Ostseestrand errichten. Das...

DWN
Panorama
Panorama Vorsorge Gesundheit: Krankenkassen-Boni noch bis 31. März sichern
14.03.2025

Viele Krankenkassen fördern ein gesundheitsbewusstes Verhalten ihrer Versicherten mit Bonuszahlungen. Wer davon profitieren möchte,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die unsichtbare Enteignung: Wie Inflation unser Vermögen entwertet
14.03.2025

Inflation – die größte legale „Enteignung“ der Geschichte? Während Verbraucher unter steigenden Preisen ächzen, kassiert der...

DWN
Immobilien
Immobilien Offene Immobilienfonds in Schockstarre: Anleger ziehen Milliarden ab - wie geht es weiter?
13.03.2025

Aktuelle Daten zeigen, dass Anleger Summen in Milliardenhöhe aus offenen Immobilienfonds abziehen. Januar war der schlimmste Monat seit...

DWN
Finanzen
Finanzen Fast 3000 Dollar: Goldpreis erreicht neuen Höchststand
13.03.2025

Zölle, Gegenzölle, Strafzölle: Der von den USA entfachte Handelsstreit treibt Anleger zum Gold als sicheren Hafen. Seit dem Amtsantritt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen-Absatzrekord: VW verkauft mehr Currywürste als Autos
13.03.2025

Vegan war gestern: Sie ist seit Jahren das meistverkaufte Produkt der Marke Volkswagen: die VW-Currywurst. Und während der Autoabsatz...

DWN
Politik
Politik AfD scheitert mit Klage gegen geplante Änderung des Grundgesetzes - Linke stimmen auch dagegen
13.03.2025

Die AfD ist mit dem Versuch gescheitert, die Sondersitzung des Bundestags mit den Beratungen über eine Änderung des Grundgesetzes zu...

DWN
Politik
Politik US-Regierung droht Shutdown – Schumer warnt vor parteipolitischer Blockade
13.03.2025

Der US-Senat steht vor einer wegweisenden Abstimmung, die das Risiko eines Regierungsstillstands birgt. Laut dem Minderheitsführer der...