Politik

EU warnt Diplomaten vor bestimmten Bars in Brüssel

Lesezeit: 1 min
11.02.2019 17:17
Der interne Sicherheitsdienst der EU hat den Diplomaten in Brüssel davon abgeraten, bestimmte Lokale im EU-Viertel zu betreten. Denn dort gebe es zahlreiche russische und chinesische Spione.
EU warnt Diplomaten vor bestimmten Bars in Brüssel

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Der interne Sicherheitsdienst des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) in Brüssel hat europäische Diplomaten und Militärs eindringlich gewarnt, dass sie das Ziel von Spionage durch russische und chinesische Geheimdienste seien.

Laut der Warnung des Sicherheitsdienstes befinden sich in Brüssel „rund 250 chinesische und 200 russische Spione“, sagten EU-Diplomaten der WELT. Die Diplomaten wurden nach eigenen Angaben auch vor dem Betreten bestimmter Lokale im EU-Viertel gewarnt.

Zu den von der Spionage betroffenen Lokalen gehören ein beliebtes Steakhouse und ein Café in unmittelbarer Fußnähe zum Hauptgebäude der Europäischen Kommission (Berlaymont) und zum Dienstgebäude des EAD.

Laut dem internen Sicherheitsdienst arbeiten Chinas und Russlands Agenten in Brüssel vor allem in den Botschaften oder Handelsvertretungen ihrer Länder. In Brüssel ist es ein offenes Geheimnis, dass die Attachés, die Diplomaten von außerhalb der EU bei Empfängen in Botschaften begleiten, häufig Undercoveragenten sind.

Spektakulär war ein Spionagefall aus dem Jahr 2003. Damals fand man am Sitz des Europäischen Rates, dem Justus-Lipsius-Gebäude, wo damals die Regierungschefs und die jeweiligen Fachminister tagten, in den Übersetzerkabinen kleine Spionageboxen.

Mit den Boxen sollten die Gespräche in den deutschen, britischen, spanischen und französischen Delegationen abgehört werden. In Verdacht gerieten damals die USA und Israel. Beweise konnten jedoch nicht erbracht werden.

Neben russischen und chinesischen Agenten sollen in Brüssel vor allem auch Agenten aus den USA und Marokko tätig sein. Zudem verstärke China derzeit seine Spionageaktivitäten in Europa, sagten litauische Nachrichtendienste vor wenigen Tagen.

In ihrem Jahresbericht heißt es: „Mit zunehmenden wirtschaftlichen und politischen Ambitionen Chinas in Litauen und anderen Nato- und EU-Ländern werden die Aktivitäten der chinesischen Geheim- und Sicherheitsdienste zunehmend aggressiver.“

Zudem würden chinesische Dienste versuchen, litauische Bürger für Spionageaktivitäten zu rekrutieren und Litauens Standpunkte zu Themen wie der Unabhängigkeit Tibets und Taiwans zu beeinflussen.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...