Finanzen

EU verschiebt Vorstellung neuer Referenz-Zinsen überraschend

Lesezeit: 1 min
26.02.2019 17:28
Die EU hat die Ablösung der bestehenden Referenzzinsen durch neue Alternativen überraschend verschoben.
EU verschiebt Vorstellung neuer Referenz-Zinsen überraschend

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Nach den Skandalen um manipulierte Referenzzinsen wie dem Libor und Euribor dauert die Reform des anfälligen Systems länger als geplant. Vertreter des EU-Parlaments und der Mitgliedsstaaten einigten sich am Montagabend überraschend darauf, die Frist für die Umsetzung der neuen EU-Regeln um zwei Jahre bis zum 31. Dezember 2021 zu verlängern.

Benchmark-Anbieter, die ihren Sitz außerhalb der EU haben, bekommen zudem zwei Jahre mehr Zeit, um die nötige EU-Genehmigung zu erhalten. Die Vereinbarung muss nun noch formal verabschiedet werden.

Banken in Europa und den USA hatten Milliardenstrafen zahlen müssen, weil Händler Referenzinsen wie den Libor oder den Euribor jahrelang zu ihrem Vorteil manipuliert hatten. Von ihnen hängen weltweit direkt oder indirekt Geschäfte im Volumen von mehreren Hundert Billionen Dollar ab. Mit den Reformen will die EU Absprachen unter Banken und Manipulationen erschweren.

Mit der Fristverlängerung sei "Chaos" in wichtigen Bereichen wie dem Hypothekenmarkt verhindert worden, sagte der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber. Die zusätzliche Zeit müsse nun gut genutzt werden und die Benchmark-Anbieter möglichst bald die neuen Regeln erfüllen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat mittlerweile einen eigenen kurzfristigen Referenzzins Ester entwickelt, der weniger anfällig für Manipulationen sein soll. Er soll den bisherigen Referenzzins Eonia für Tagesgeld im Interbankengeschäft ablösen. Die EZB hatte angekündigt, Ester bis Oktober 2019 bereitzustellen.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...